Herrmannsdorfer Schweinsbräu – Maibock

Rechtzeitig vor Beginn der Maibock-Saison, im Monat Mai :mrgreen: , habe ich eine passende Leserspende bekommen: Eine Flasche Maibock vom Herrmannsdorfer Schweinsbräu.

Beim Studieren des Etiketts auf der Flaschenrückseite lernte ich erst mal, dass in Herrmannsdorf gar keine Brauerei ist. Das Bier wird nur nach Rezept aus Herrmannsdorf im Riedenburger Brauhaus hergestellt. Tja, so ist das mit den Markennamen. Weiter standen auf dem Etikett die technischen Daten des Ökobieres: 16 % Stammwürze (P16) und Alc. 6,8 % Vol. Ein Bockbier also, kein Doppelbock.

Schau’n wir mal, wie’s geschmeckt hat …

Geruch

Der Duft beim Öffnen der Flasche war das Schönste an diesem Bier: Sehr dicker karamelliger Malzgeruch, fast wie Bayrisch Malz Bonbons. Darüber schwebte eine zurückhaltende aber angenehme Hopfenblume, die sich beim Einschenken in das Glas jedoch schnell verflüchtigt hat. Übrig blieb das verflüssigte Malzbonbon.

Optik

Das Bier hatte eine tief-rote bis kastanienbraune Farbe. Die Färbung war so intensiv, dass sogar der Schaum bräunlich war. Das ist vielleicht auch eine Folge davon, dass die Schweinsbräu Biere naturtrüb sind. So steht es ja auch auf dem Etikett am Bügelverschluss:

Naturtrüb & Saugut

Der Schaum bestand aus überwiegend feinen Poren. Ein paar wenige große Blasen mischten sich darunter. Ich hatte aber nicht viel Zeit, den Schaum zu bewundern. In weniger als einer Minute war er auf eine dünne Lage von zwei bis drei Bläschenschichten am Glasrand zusammengefallen. Auweh! 🙁

Geschmack

Die Rezenz des Maibocks war dann leider auch etwas muffig, leicht ölig und schwer. Das Bier machte ohne Schaum einen ziemlich flachen Eindruck. Auf der Zunge überwog der brenzlig bittere Geschmack vom Dunkelmalz. Die Süße aus dem Bayrisch-Malz-Bonbon-Duft hat leider nicht den Weg ins Glas gefunden. Nur eine ganz leichte Ahnung davon blieb übrig. Und so erging es auch dem Hopfenduft. Davon blieb sogar noch weniger übrig als von der Süße.

Fazit

Der Schweinsbräu Maibock roch gut. Er schmeckte hauptsächlich „dunkel“, im Sinne von „brenzlig“, und war relativ schwer. Ansonsten war das Bier eher langweilig. Weil es diese unangenehme verbrannte Bittere hatte, war das Trinken mehr Anstrengung als Vergnügen. Die Muffigkeit, auch wenn diese nur ganz leicht war, trug ihren Teil dazu bei. Öko alleine reicht halt leider nicht, um ein Bier zum Genuss zu machen.

Naturtrüb? Ja. – Saugut? Daran muss noch gearbeitet werden.

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

3 Kommentare

  1. Hallo allerseits, mittlerweile haben wir den 1. Mai 2015. Dieser Maibock dieses Jahr schmeckt hervorragend. Der Geschmack dieses Bieres erinnert an das Schweinsbräu Dunkel. Der Bock ist sehr malzig, fast ölig, schmeckt fast nach Honig, sehr süß, sehr süffig, aber garnicht brenzlig, sondern schmeckt etwas mild nach Schokolade (also anscheinend inzwischen gut durchgelagert 😉

    Das Bier hat die wohl typische Hefe der Riedenburger Brauerei fürs Schweinsbräu, das man aus jedem dieser Biere schmeckt. Die blumige Hopfennote beim Öffnen ist auch da und es ist wohl sehr hopfig, macht aber garnichts wegen den 16P. Eine leichte Bitterheit im Hintergrund. Sonst bleibt davon nichts übrig. Ich finde das Bier perfekt, gut abgerundet und sollte wegen der hohen Süffigkeit und der hohen Stw. mit Vorsicht genossen werden 😀

    Da hat anscheinend jemand ganz schön am Rezept gefeilt seit 2009 – Kompliment. Übrigens sind die Schweinsbräubiere nicht mehr naturtrüb. Das ist eher schade aber nicht unlecker.

    Grüße, das Brauhupferl

    • Na,da muss ich doch glatt beim nächsten Mal im Bioladen (VollCorner) nach dem Schweinsbräu Maibock Ausschau halten. Wenn die einen da haben, nehme ich natürlich daraufhin gerne einen mit und werde mir alle Mühe für Unvoreingenommenheit geben.

  2. 2016 habe ich auch ein wenig vom Maibock verkostet: ich möchte Ralf zustimmen, was das Fazit „langweilig“ angeht. Allerdings empfand ich diese Ausgabe nicht zu brenzlig, und auch eher spritzig, aber insgesamt eher wie ein Durchschnitts-Dunkles, nicht genug Körper für ein Bock und zu wenig Malz für die dunkle Farbe. Es hat einfach nicht zu meiner Erwartung gepasst und mich aber auch sonst nicht überrascht…

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