Noch mehr Bier aus der Weinregion Rheinland-Pfalz: „Keschde“-Bier

Im Oktober bin ich regelmässig in der Pfalz unterwegs, nahe der französichen Grenze, in den Wäldern rund um Dahn und Pirmasens. Da fielen mir schon des öfteren die Kreidetafeln vor den Kneipen auf, die „Keschde-Bier“ anpriesen. Vorgeschädigt durch unachtsamen „Genuß“ von Bellheimer (hat denn jedes Bundesland sein „Öttinger“?) habe ich es peinlich vermieden, hier ein Bier zu probieren. Aber mittlerweile ist die Neugier gewachsen, also überwinde ich mich, betrete kurz die Raucher(!)-Kneipe und setze mich mit dem ergatterten Bier aufs Bänkchen davor (es hat noch nicht ganz gefrierende Temperaturen)…

Dunkel-bernstein schimmert’s im Glas, trüb natürlich. Ein zarter Geruch nach Malz und „irgendwas“ schwebt darüber. Wenn man weiss, was man im Glas hat, kann man das „Irgendwas“ auch ganz klar erkennen: Kastanienfrucht! Auch im Geschmack bleibt dieser Eindruck: leicht malzig, nicht süß, aber fruchtig, jedoch nicht dieses zitronig-fruchtig, sondern eher wie Apfel, Birne … Ja, auf jeden Fall sehr lecker, stimmig – ich trinke noch das eine oder andere, und kein Reinheitsgebot stört mich bei diesem Genuß! 😉

(Leider habe ich vergessen, aus welcher Brauerei das hier ausgeschenkte Bier stammt, aber ich weiss ja, wo’s zu kriegen ist.)

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

5 Kommentare

  1. Hmmm…. Sehr rästelhaft, was Du hier beschreibst. Selbst Dr. Google weiß dazu nur zu sagen, dass „Keschde“ in der Pfalz die Kastanien sind. Ansonsten ließe mich Deine Beschreibung auf gutes ausgereiftes Weizenbier tippen. War es Weizen?

    ( Mich kostet es übrigens keine Überwindung, eine „Raucher(!)-Kneipe“ zu betreten. Schickst mir die Adresse? 😉 )

  2. Weizen wars wohl nicht, also kein obergäriges Bier. Die Bedienung kannte sich aber nicht so aus und konnte uns nicht mehr Infos geben. Ich werde nächstes Jahr nochmal nach der Brauerei fragen und dann recherchieren!
    Im übrigen spuckt die Suchmaschine mit Keschde-Bier ne Menge Tipps aus: Wanderwege, Feste und Rezepte …

  3. Also mir hat der freundliche Mittrinker einen Tipp gegeben. Kuchems Brauhaus in Pirmasens braut dieses Kastanienbier:
    http://www.kuchems-brauhaus.de/?id=28
    Gschmekt hats!
    Übrigens eine recht aktive Brauerei!

  4. Mein erstes Kastanienbier habe ich auf Corsica genossen. Dort ist eine Brauerei seit 1995 ansässig, die damit das erste korsiche Bier kreierte „Pietra“. Auch im Tessin gibt Kastanienbier, aber nicht allzu häufig. Schön zu lesen, dass es hierzulande die pfälzische Entsprechung gibt!

  5. Danke für diese Infos, Claudia! Pietra habe ich vor vielen Jahren auch schon getrunken, auf Korsika und in Italien, aber weder wusste ich von den Kastanien, noch fiel mir ein besonderer Geschmack auf.
    Leider hat die besagte Kneipe vor einigen Jahren schon dicht gemacht, aber bald bin ich wieder in der Gegend und hoffe auf eine Wiedereröffnung …

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