Paulaner Braumeister Edition No. 01

Seh‘ ich doch im Supermarkt kurz nach dem Einkauf im Eiswerk wieder eine besonders aufgemachte Flasche vom Paulaner – normal hätte ich das ja nicht mal wahrgenommen, aber nun hat mich die „Braumeister Edition“ doch neugierig gemacht. „Münchner Revoluzzer“ sei ein Helles nach einem Rezept, als die Münchner Biere noch dunkel waren.

Im Vergleich zu den heutigen Hellen hier ist es sogar auffällig dunkel(gold), trüb, seidenmatt mit nur ganz feinen Schwebstoffen. Ich vermute, dass es schon ein bischen filtriert ist. Der Schaum steht aber recht hübsch. Für meine Nase ist es nicht so überzeugend, mir kommt es wie der typische Industriebiergeruch vor, an dem ich gar keine Inhaltsstoffe schmecke, sondern viel eher an den Brauprozess erinnert werde – irgendwelche Gärnebenprodukte der Hefe wohl. Der Gaumen hat da weniger zu meckern: ein frischer Antrunk geht in einen leicht malzigen Geschmack über, da ist durchaus Körper, das ganze eher in Richtung Kellerbier. Zur Brotzeit oder als Durstlöscher tauglich, aber zum Genußbier fehlt noch viel. Das Nockherberg-Kellerbier schmeckt mir allerdings noch ein Stück besser (und es riecht besser).

 

 

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

2 Kommentare

  1. Ich kann Deinem Artikel nur zustimmen, allerdings finde ich das dieses Bier durchaus als Genußbier taugt. Erst recht an einem geselligen Abend mit Freunden. Die Ecken und Kanten machen doch den Unterschied!
    Prost!

  2. Ich hatte von einem lieben Kollegen auch eine Flasche vom „Revoluzzer“ zur Verkostung geschenkt bekommen. Sie durfte ein Weilchen im Kühlschrank ruhen, bis ich sie mir heute zur Brust genommmen habe.

    Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis auch Paulaner ein hopfengestopftes Bier heraus bringt. Das Etikett verheißt eigentlich ein ziemlich spannendes und interessantes Bier: „… Die Kalthopfung mit dem Ur-Edelhopfen Saazer sorgt für eine erfrischende Hopfenblume. Ein malzbetonter Antrunk, ein cremig-samtiges Mundgefühl und eine abgerundete Bittere zeichnen den Münchner Revoluzzer aus.“

    Der Schluss stimmt. Die Bittere ist schön abgerundet. Für meinen Geschmack fast schon wieder zu schön. Das Bier hat laut Aufdruck ja auch nur 23 Bittereinheiten. Das dürfte gerne mehr sein. Deiner Wahrnehmung von „Industriebiergeruch“ muss ich leider zustimmen. Der Revoluzzer kann seine Herkunft aus der Großbrauerei nicht verbergen, bzw. tut oder versucht es gleich gar nicht. Der Malzgeruch hat einen pappkartonartigen Unterton. Die Hopfung dagegen ist meiner Nase nach sehr gut gelungen. In der Hauptsache hopfig, blumig, leicht fruchtig, frisch.

    Weiter im Mund wieder das pappkartonige Malzige, begleitet von hier dann heuartig wirkenden Hopfengeschmäckern.

    Der Abgang schließlich kurz und bündig in der von der Brauerei beschriebenen abgerundeten Bittere.

    Mein Fazit: Eines der besseren Paulaner-Biere der letzten Zeit. Ein alles Andere als misslungener erster Versuch der Hopfenstopfung in der Großbrauerei – Note ausreichend bis befriedigend, in der Hopfung jedoch gut bis sehr gut. Man sollte den Link am Ende des Etikettentextes im Auge behalten: http://www.paulaner.de/braumeister. Wenn der Revoluzzer, zur Zeit das einzige Bier auf dieser Seite, schon fast gut ist, können wir den folgenden Braumeister Editionen mit freudiger Erwartung entgegen sehen.

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