Beck’s Taste The World –

Obwohl ich es seit Ralfs Selbstversuch mit Schaden ja besser wissen müsste, habe ich mich verleiten lassen, jetzt auch mal die „Billig-Craftbier“-Schiene eines Großen zu probieren, immerhin hat ja Paulaner mit seiner Braumeister-Edition auch nicht bloß ungenießbaren Mist produziert. Also nahm ich mir den schicken 3er-Pack von Beck’s mit nach Hause – dann jedoch verließ mich der Mut, diese Flaschen auch zu öffnen (und zu trinken). Immer wieder kamen sie in den Kühlschrank, aus Platzmangel wieder heraus, dann wieder hinein … Aber jetzt war’s soweit, ich hatte in letzter Zeit viele tolle Biere geschmeckt, da würde ich auch einen Reinfall verkraften!

Ich überlegte mir eine Reihenfolge, die eine Steigerung erwarten lies:

1873 Pils

traditionell frisch

Na, das sollten sie doch können, oder? Erstaunlich golden, seidig glänzend und wenig perlend sieht das Pils allerdings untypisch aus – aber schön, das muss ich zugeben. Obwohl der Schaum schnell zerfällt (das gibt aber keine Minuspunkte, das tut er oft) kann ich kaum Aromen erschnuppern, wenn überhaupt dann riecht das nur wie ein Industriebier aus der Dose (DAS gibt aber einen Minuspunkt). Sanft, weich und sogar leicht süßlich ist das Bier im Gaumen – das ist definitiv kein Pils, will ich meinen. Auf jeden Fall besser als das normale Beck’s, aber drum reißen muss man sich nun auch nicht wirklich…

Amber Lager

aromatisch vollmundig

Das Amber hat eine tolle rötliche Farbe! Auch es perlt kaum und der Schaum zerfällt gleich. Aber ich rieche malzige Noten mit einem Unterton des allgemeinen Brauereigeruchs. Malzig und leicht süßlich, aber nicht zu arg, sind die Geschmacksnoten, und es ist deutlich spritziger als erwartet. Es geht etwa in Richtung eines Märzens, finde ich. Das kann man schon mal ganz ok trinken, aber auch nur, wenn die Auswahl klein ist und aus Industriebieren besteht …

Pale Ale

charaktervoll hopfig

Rotgolden und etwas stumpf, und quasi komplett ohne Schaum liegt das Ale imGlas. Tatsächlich bekommt die Nase hier ein Zitrusaroma, aber bei weitem nicht so knackig klar wie bei anderen IPAs und Pale Ales. Im Geschmack bleibt dann aber noch weniger davon übrig, es wirkt eher wie ein Zitronenlimo ohne die Süße – ich würde sagen, hier fehlt einfach das Bier! Am Ende geht es noch mit einem zarten und unentschlossenen Hauch von Bittere ab.

Fazit:

Alle 3 Biere sind besser als die Standard-Biere von Beck’s, die man überhaupt nur deutlich unterkühlt trinken kann. Alle 3 Biere sind aber keine Beispiele für ihren jeweiligen Typus! Insgesamt glaube ich nicht, dass man mit diesen Bieren jemanden zum Experimentieren bezüglich seiner Geschmacksnerven ermuntern kann. Ich halte es schlichtweg für überflüssig, solche Biere herzustellen.

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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