Wildbräu Grafing

Neulich war ich mal wieder verzweifelt beim (Lebensmittel-)Einkaufen in München, sodaß ich mich auf einen zufällig am Wegesrand liegenden Getränkemarkt einliess. Als der gleich im Eingangsbereich ein fränkisches Bier (Veldensteiner) hatte, trat ich voller Hoffnung ein. Aber leider, leider hatten sie sonst keine fränkischen Biere. Das Einzige, das mir noch auffiel, weil ich es gar nicht kannte, war Wildbräu aus Grafing, also auch noch lokal. Ob das nicht eine Entdeckung werden würde? Also hab ich zu dem bekannten Veldensteiner (sicherheitshalber) auch noch die beiden Grafinger Sorten Bayrisch Hell und Meistersud gepackt.

Heute nun war die Gelegenheit: zur Brotzeit sollte es das Helle sein. Beim Öffnen kam mir schon der Schaum entgegen – ich hasse das, wenn man keine Zeit zum Riechen und sich dem Bier nähern hat, außerdem treibt der Schaum so in die Nase, dass man gar keinen (guten) Geschmack haben kann. Leider kam letzterer auch später nicht, auch nicht als das im Kühlschrank wohl etwas zu kalte Bier die richtige Temperatur hatte. Ich war mit dem Essen fertig, alles abgeräumt, und die gut halbvolle Flasche stand noch auf dem Tisch. Hm, irgendwie hatte ich gar keine rechte Lust, dieses so Genuß-lose Bier weiterzutrinken. Ich habs stattdessen wirklich in den Ausguß geschüttet! Ehrlich, es war deutlich schlechter als mein Gewissen dabei!

Jetzt wirds wohl ein wenig dauern, bis ich mich zum Meistersud aufraffen kann…

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

Ein Kommentar

  1. Da zeigt sich doch mal wieder, dass die Flaschenabfüllung ein an sich recht gutes Bier total zerstören kann. Ich war vor ein paar Jahren mal extra nach Grafing gefahren, um dieses Bier vor Ort zu verkosten. Es war damals durchaus trinkbar. Zugegeben nicht der Brüller, aber so schlecht wie es in Deinem Bericht rüberkommt, war es mitnichten. In der Brauereigaststätte habe ich sogar mehr als nur ein Glas getrunken. Entweder hat der Braumeister von damals inzwischen gekündigt, oder der Flaschenmeister sollte entlassen werden. Was stand denn für ein Haltbarkeitsdatum auf der Flasche? Vielleich stimmte ja damit was nicht? Man sollte diesem Bier auf alle Fälle noch eine zweite Chance geben. So schlecht kann das doch in den wenigen Jahren gar nicht geworden sein.

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