Greenfarm Festival 2009 mit Murphy’s Heineken

… oder vielleicht sollte ich besser schreiben: „Mit Heineken’s Murphy’s“?

Ja, wie ich nämlich schon berichtet hatte, gab es heuer auf dem Hausler Hof in Hallbergmoos zum Greenfarm Festival eine fundamentale Neuerung. Beamish, das geniale Irish Stout vom letzten Jahr ist wegen der Übernahme der Beamish Brewery durch Heineken im vergangenen Herbst 2008 erst mal vom Markt verschwunden.

Und Heineken hat bei der Austattung des Festgeländes ganze Arbeit geleistet. Das grenzte fast schon an Gehirnwäsche. Obwohl – gründliche und gute Werbung ist ja eigentlich genau das. Wo auch immer man hinblickte, fast überall sah man einen Heineken-Schriftzug. Und wenn nicht „Heineken“, dann waren es die Buchstaben ‚M‘, ‚U‘, ‚R‘, ‚P‘, ‚H‘, ‚Y‘, und ‚S‘, die sich einem in die Netzhaut brannten.

Doch was hilft das Jammern. Es gab halt mal kein Beamish mehr, also habe ich mich an die Probe des Murphy’s gemacht. Und das gab es in zwei Ausführungen:

  • Murphy’s Stout mit 4,0 % vol. alc.

und

  • Murphy’s Red, ein Ale mit 5,0 % vol. alc.

Murphy’s Stout

Der erste Eindruck war ziemlich bitter, fast abstoßend. Sonst erst mal nichts. Typisch Stout eben.

Gleich ein Zweites bestellt: Das bittere kennt man dann schon, jetzt können die anderen Aromanoten heraus kommen. Und die sind in der Nase vor allem echter Hopfen. Murphy’s Stout ist also doch ein Bier. Im Glas bleibt das dunkle Gebräu schwer liegen mit Aromen nach Röstmalz, roher Gerste und Heu. Süße? – Null! Dafür jedoch einiges an Säure. Wie herrlich fruchtaromatisch rund war da doch das Beamisch im letzten Jahr! *heul*

Danke, Heineken! 👿

Murphy’s Red

Das riecht zuerst mal genauso hopfig, nach dem gleichen Hopfen wie das Stout. Ist aber höchsten ein Viertel so bitter. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Bittere beim Stout vom schwarzen Röstmalz kommt. Im Direktvergleich wirkt es spritziger, aber deutlich dünner – nicht nur optisch! Man möchte kaum glauben, dass es im Alkoholgehalt das stärkere der beiden irischen Heineken Marken ist.

Ale?

Im Gesamtcharakter hat mich das Red stark an das Hacker Wies’n-Bier des Münchner Paulaner Konzerns erinnert. Dann wäre es aber ein helles Export und untergärig. Ales aber sind obergärig!? Und außerdem war das Red auch gar nicht rot, sondern bestenfalls bernsteinfarben. So richtig überzeugt hat mich das alles nicht. Da bleib ich doch beim Murphy’s Stout. Das weiss immerhin, wonach es schmecken will!

Heineken Original

Das musste natürlich auch probiert werden. Das Glas sieht sehr schön aus auf dem Bild. Der Schaum auf dem Bier war dann schon eher gewöhnlicher als gewöhnlich. Und der Geschmack schließlich: Bitterwasser ohne Aroma. Da gibt ’s nix weiter drüber zu schreiben als Finger weg

Lohnenswert wie immer: Das Festival!

Auch wenn es mein Lieblingsstout nicht mehr gibt, werde ich doch auch im nächsten Jahr wieder nach Hallbergmoos kommen. So einzigartig ist die Stimmung auf diesem Event mit seiner Mischung aus bayrischem Bauernhof, irischer Folklore, Schottischen Highland-Games, irisch(-holländischem) Bier, bayerischen und internationalen Schmankerln…

Und das schönste: Die Musik, die die vielen vor allem irischen, aber auch deutsche oder internationale Gruppen im irischen Stile auf mehreren Bühnen auf dem ganzen Festgelände zum besten geben. Nicht zu vergessen die Dudelsackspieler! Und wenn mal gerade keine der Bühnen bespielt wird, dann sitzt immer irgendwo eine Laiengruppe, der man fasziniert zuhören kann.

Hier ein paar Impressionen:

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

Ein Kommentar

  1. Also ich denke, dass Bier auf jeden Fall immer Geschmackssache ist. Ich mag das Heineken Original zum Beispiel sehr gerne. Und da es ein weltweit beliebtes und bekanntes Bier ist, glaube ich nicht, dass es als schlecht bewertet werden kann. Die meisten Biertrinker mögen eben ein eher mildes Bier mit weniger starkem Aroma. Ansonsten ein guter Test, danke 🙂

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