Begegnung mit Wiesnwirtin Stephanie Spendler

Gestern wurde mir eine ganz besondere Ehre zu Teil. Ich durfte Stephanie Spendler treffen, Geschäftsführerin der Haidhauser Unions-Brauerei und Wiesnwirtin im Löwenbräu-Oktoberfestzelt. Auslöser dieses Treffens war mein Besuch letzte Woche zum Testen des Unionsbräu Nikolausbock. An jenem Abend erzählte unser Freund Peter uns die Hintergrundgeschichte des heutigen Wappens der Unions-Bräu. Auf diesem ist ein auf einem Bierfass reitendes Münchner Kindl vor den Strahlen der Sonne aufgemalt. Und wenn man dieses Kindl ganz genau anschaut, fällt auf, dass sein Gesicht sehr reale Züge aufweist. Der Grund: es ist von einem Jugendfoto der heutigen Unionsbräu-Wirtin abgemalt worden.

„Das wäre doch eine feine Sache, wenn wir da für das BLOG-UMS-BIER ein Bild vom ‚Original‘ bekämen“, meinte ich. Das meinte auch Peter, und er arrangierte für mich umgehend einen Fototermin mit dem Unionsbräu-Kindl. In ihrer Eigenschaft als Wiesnwirtin ist Stephanie Spendler ein echter ViP, ja sogar ein VmiP – eine der „very most important persons“ Münchens. Und da war ich vor der Begegnung schon ein ganz klein wenig aufgeregt. Doch als sie sich dann an unseren Tisch gesellte, was soll ich sagen – ich war höchst beeindruckt, und zugleich war sofort alle Aufregung verflogen. Wie natürlich, echt und auf dem Boden geblieben sie doch ist! Und wie ganz normal man sich mit ihr unterhalten kann! Gleichzeitig merkt man ihr aber schon auch ihre Erfahrung im Leben als ViP an. Sie wusste nämlich sehr wohl, in welcher Ecke des Unionsbräukellers sie auf Fotos am besten raus kommt 😉 . Die Bilder sind dann aber auch wirklich sehr gut geworden, und ich hoffe, dass der BLOG-UMS-BIER-Leser/die BLOG-UMS-BIER-Leserin die Ähnlichkeit von Stephanie Spendler mit dem Unionsbräu-Kindl (rechts) erkennen kann.

(Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.)

Münchner Kindl 1984-1986

Stephanie Spendler erzählte uns dann auch selber die Geschichte, wie sie als Münchner Kindl auf das Unionsbräu-Wappen kam. Im Eingang der Unionsbräu hängt heute noch ein altes Brauereischild der Unions-Brauerei. Auch damals war schon ein – allerdings sehr „herkömmliches“ – Kindl auf einem Bierfass sitzend abgebildet. In Realitas wird die Figur des Münchner Kindl heutzutage vom Festring München gepflegt. Es ist für München so was ähnliches wie das Christkindl für Nürnberg. Beides sind bei den Mädchen der jeweiligen Stadt sehr begehrte Rollen. Und beide haben ihren größten Auftritt bei einer Eröffnung: Das Christkindl bei der Eröffnung des Nürnberger Christkindlmarktes, das Münchner Kindl bei der Eröffnung des Münchner Oktoberfestes, dem „Einzug der Wiesnwirte“, und tags darauf beim großen Trachtenumzug. Diese Umzüge werden beide vom Münchner Kindl auf einem Pferd reitend angeführt. … Naja, bevor ich mich hier lange und breit auslasse: Die Fakten zum Münchner Kindl kann man auch im folgenden Wikipedia-Artikel nachlesen. Und dort wird man auch heraus finden, dass in den Jahren 1984 bis 1986 Stephanie Spendler die Rolle des Münchner Kindl inne hatte.

Wissenswertes über die Unions-Brauerei

Stephanie Spendler wäre nicht eine würdige Tochter ihres Vaters Ludwig Hagn, des langjährigen Sprechers der Münchner Wiesnwirte, wenn sie nicht selbst eine Vollblutwirtin wäre. Sie wusste natürlich auch alle meine Fragen über die Unionsbräu und deren Bier souverän zu beantworten.

Weil z.B. der Nikolausbock so gut ist, fragte ich sie einfach frech geradeaus, ob der Braumeister vielleicht ein Franke sei 😛 . Nein, der wäre aus München, hielt sie dagegen. Simon heisst er. Und gelernt hat er in der Giesinger Brauerei – benhur berichtete. Diese Hinterhofbrauerei wäre eine ganz besondere Nummer. – Ja, Stephanie Spendler kennt sich eindeutig bestens aus in der Münchner Bierszene!

Als gelernte Hotelkauffrau und studierte Betriebswirtin ist sie nun keine Brauerin. Sie weiß aber auch über das Bier prima Bescheid. So lernte ich von ihr, dass es im schwäbischen Warthausen eine Mälzerei gibt. Von dieser bezieht die Unionsbräu den wichtigen Rohstoff für das Bier.

Und noch eine weitere interessante Tatsache über die Unionsbräu konnte ich an diesem Abend erfahren: Die Menge des saisonalen Bockbieres. Diese beträgt nämlich nur 1500l (oder 15hl oder 3000 Halbe). Für Braumeister Simons genialen Nikolausbock 2009 bedeutet dies: Er wird mit etwas Glück noch bis zum kommenden Wochenende reichen, mit ganz viel Glück noch bis Montag oder Dienstag. Das war also auch der Grund, warum im letzten Jahr benhur und ich keinen Unimator mehr abbekommen hatten.

Danksagung

Zuallererst danke ich Stephanie Spendler, die sich so liebenswert bereit erklärt hat, sich in ihrer ehem. elterlichen und heute mit-eigenen Wirtschaft für das BLOG-UMS-BIER ablichten zu lassen.

Als nächstes danke ich dann auch meinem Freund Peter dafür, dass er dieses für mich ganz außergewöhnliche und unvergessliche Foto-Shooting arrangiert hat.

Und weil die Wirtinnen und Wirte ohne ein gutes Bier nicht das wären was sie sind, sei das letzte Wort Braumeister Simon gewidmet, von dem ich keine Bilder habe, an dessen herausragendem Nikolausbock ich mich heuer aber schon zwei mal erfreuen konnte.

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

3 Kommentare

  1. Danke, Ralf, für deine professionelle Unternehmung, uns einen Einblick in die Bier-Schickeria zu gewähren!

  2. Hallo Ralf,

    wieder einmal ein gelungener Bericht !! Und so schnell im Blog. Alle Achtung ! Danke Ralf !

    Gruß Peter

  3. Hallo Ralf,
    Kompliment, sehr gelungener Hintergrund-Bericht!
    Beim Lesen frohlockt des Brauers Herz.
    Weite so!
    Danke
    Schluckauf

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