Bierverkostung bei Schneider in Kelheim

Die Bierverkostung im Biergarten

Wir durften im Anschluss an unsere Brauereiführung natürlich auch alle sieben normalen Biersorten verkosten, inklusive einer – nicht nur optisch – perfekten Brotzeit. „Normale Biere“, weil der Eisbock nicht dabei war. Der Eisbock ist ja auch nicht wirklich Bier, eher schon ein Gerstenwein. Und naja, das leichte Weissbier fehlte auch, dafür war das alkoholfreie dabei. Zur Beschreibung der Biere lasse ich ganz faul einfach ich die Brauerei Schneider selbst sprechen, nämlich mit den Texten auf dem hübsch gestalteten Probierdeckel. Diese Beschreibungen sind meiner Meinung nach und vor allem auch nach meiner Erfahrung 😉 alle höchst zutreffend. Nur der Text zur Hopfenweissen unten rechts ist zu unscharf geworden. Da zitiere ich dann die Getränkekarte von Schneiders Weissem Bräuhaus im Tal in München.

Schneider „Mein Alkoholfreies“ – Der Testsieger der Stiftung Warentest

Das Schneider Alkoholfrei. Hierzu erzählte Günter nicht ohne Stolz, dass es erst kürzlich von der Stiftung Warentest zum Testsieger bei alkoholfreien Weizenbieren erklärt wurde, und konnte sich ein Schmunzeln über die besonders aus der Radiowerbung bekannte andere große bayerische Konkurrenzweissbierbrauerei nicht verkneifen. Die müssen nämlich selber Werbung machen, während Schneider sie geschenkt bekommt; ich korrigiere: sie sich mit seiner Qualität verdient hat!

Mir selbst schmeckte es eigentlich auch ganz gut, wenngleich eben „typisch alkoholfrei“, also eher gerstig mehlig, wie die Alkoholfreien halt so sind; fast hätte ich „garstig“ gesagt statt „gerstig“.

Die Überraschung – Schneider „Mein Kristall“

Beim Kristallweizen war ich sehr überrascht, wie gut mir das geschmeckt hat. Und ich war nicht der eizige aus unserer Gruppe, der von diesem Bier so angetan war. Kristallweizen als Biersorte leidet in Bayern sehr unter dem Vorurteil, irgendwie weniger wert zu sein, als seine hefetrüben Schwesterbiere. Klar, nach Hefe hat es auch nicht so sehr geschmeckt, aber ich fand, der leicht bananig und zart kräuterige Duft, und in erster Linie seine Spritzigkeit machen es zu einem idealen Sommerbiergartengetränk, das zu dem Bilderbuchwetter an unserem Besuchstag auch hervorragend passte. Zum Test, ob ich nicht vielleicht von der Sommersonne etwas zu sehr beeinflusst war, habe ich inzwischen auch in München im Weissen Bräuhaus im Tal eine solche Kristallweisse probiert: Gleiches positives Ergebnis. Die Kristallweisse gehört seit dieser Bierverkostung für mich zum Pflichtprogramm im Weissen Bräuhaus, meist in München, hoffentlich auch bald wieder mal in Kelheim.

Schneider „Mein Blondes“ und Schneider „Mein Grünes“

Ohne (meine) Worte:

Schneider „Unser Original“ und Schneider „Unser Aventinus“

Nur fünf Worte: Die beiden Ur-Biere von Schneider. 😛

Schneider „Meine Hopfenweisse“

Als letztes kam dann mein aktuelles Lieblingsbier von Schneider, die „Hopfenweisse“. Dieses Weizenbockbier hat zwei Sorten von Liebhabern, erzählte Günter: Die einen finden es einfach genial, so wie ich, die anderen können sich überhaupt nicht damit anfreunden. Ok, es hat doch nur eine Sorte von Lieb-Habern ;-). Das besondere an der Hopfenweissen ist für mich sein extremst üppiger Hopfengehalt bei überaus erstaunlicher Natürlichkeit des Hopfenaromas. Das wird dadurch erreicht, dass man a) nur reinen Aromahopfen dafür verwendet, b) besonders viel davon und c) den Hopfen erst nach dem Sieden im Lagerkeller dazu gibt. So ein Bier nennen die Brauer „hopfengestopft“, erzählte Günter. Weiviel da jetzt auf die Volumeneinheit bezogen genau rein kommt ist mir entfallen. Ich habe noch irgendwie in Erinnerung, dass es pro Charge eine ganze Tonne ist. Ob jetzt eine Gewichtstonne oder so ein ganz normaler tonnenförmiger Behälter gemeint war … saumäßig viel auf jeden Fall für ein saumäßig gutes Bier. Es zählt seit ich es zum ersten mal probiert habe zu meinen absoluten Favoriten, und mit absolut meine ich, dass ich mich mit dieser Aussage nicht auf die Biere aus Kelheim beschränke!

Weil ja das Foto an der Stelle mit der Hopfenweissen so unscharf ist, hier noch wie versprochen die Geschmacksbeschreibung aus der Getränkekarte des Münchner Stammhauses im Tal:

Ein hopfiges Feuerwerk – ein ganz neues Weissbiererlebnis

Goldfarbenes Weizenstarkbier mit rötlichem Schimmer. Der ausgeprägt blumige Duft erinnert an tropische Früchte und Ananas. Die dominante Bittere wird von einer fruchtigen Süße abgelöst. Dieses wirklich extreme Weissbier zeigt, wie weit Weissbiergeschmack gehen kann und passt zu sehr würzigen und exotischen Gerichten.

Klingt aufregend, oder? Und ich kann nur sagen: Das stimmt auch zu 100% !

„Meine“ ⇔ „Unsere“

Nach so viel „Meine“ und „Unsere“ Biere könnte man fast meinen, Schneider braut kein Bier, sondern ein Markendeodorant, das mal so ähnlich im Fernsehen beworben wurde. Aber nein, mit diesen Bezeichnungen will die Brauerei Schneider ein bisschen Ordnung in die vielen Biersorten bringen. Wie oben schon gesagt sind das „Original“ und der „Aventinus“ die beiden Biere, die Schneider am längsten im Sortiment hat. Ja, früher war das auch schon das komplette Sortiment! Erst mit Georg V. – die Schneider-Inhaber hießen/heißen allle immer Georg – kamen die neuen Sorten wie das Kristall und das Blonde in die Brauerei. Und zur Unterscheidung von den traditionellen heißen eben die neueren alle „Meine“ und die alten immerdagewesenen sind jetzt „Unsere“.

Geheimrezept von Georg VII.

Sogar der jüngste Georg Schneider, die Nummer VII, hat laut Brauereihomepage schon ein eigenes Bier. Welches das ist wird allerdings noch geheim gehalten: Klick. 😀

Bilder vom Brauhaus und dem Biergarten

Der Biergarten der Brauereigaststätte ist einer der schönsten die ich kenne. Und da auch das Wetter an unserem Besichtigungstag makellos blau war wie die Firmenfarbe von Schneier, dauerte unser Frühschoppen in Kelheims Weissem Brauhaus bis spätnachmittags um Fünf. Getroffen hatten wir uns schon um halb Elf.

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

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