Nachdem ich am Nachmittag bei meiner Blitzbesichtigung der Brauerei Hutthurm von Braumeister Markus Kampf persönlich mit mehreren Maibockflaschen beglückt worden war, konnte ich einfach nicht warten, diese auch umgehend zu verkosten. Vor allem, weil ja auch die optischen Eindrücke aus der Brauerei noch so frisch waren, und mir der Duft von Sudhaus und Gärkeller fast noch in der Nase lag.
Und unter diese Nase habe ich auch gleich die frisch geöffnete Flasche gehalten. Angenehm malzig duftet es da raus. Und vor allem so richtig satt hopfig. Ein ganz spezieller Aromahopfen ist hier in ausreichender Menge drin, sagt meine Nase.
Dann der erste Schluck. Malz-kräftig ist der Antrunk. Im weiteren verlauf dann wirkt das Bier etwas rau. Nicht schlecht oder unangenehm. Ganz und gar nicht. Eher so, als ob das Wasser etwas hart wäre. Und da passt sogar sehr gut zu dem kräftigen Bock.
Jetzt nochmal riechen. Ja, das ist wirklich ein besonderer Aromahopfen, den ich nur von guten Bieren kenne. Die Schlossbrauerei Odelzhausen z.B. steigt aus meiner Erinnerung hoch. Dieser satte Hopfen harmoniert perfekt mit der Stammwürze, die sich in 6,3% vol. alc. niederschlägt.
Ich muss gleich noch eine zweite Flasche probieren. 0,33l ist halt eine gar so handliche Einheit. Ich schmecke noch mal ganz genau hin. Die angenehme Malz-Stärke, der fein herbe edle Hopfen bestätigen sich noch mal. Und auch dieses leicht raue Empfinden in der Rezens. Wie gesagt, das ist gar nicht schlecht, je es lässt beim Trinken Bilder von den rauen Bergen und Wäldern des Bayerwaldes aus meinem Gedächtnis aufsteigen. Und warum auch sollte ein Bock nicht auch mal wirklich etwas „bockig“ sein.
Fazit
Der Maibock 2010 der Bayerwaldbrauerei Hutthurm ist ein leicht ruppiger aber dennoch kultivierter und angenehmer Geselle. Insgesamt ein Bier für den Herrn und für die resolute Dame. Für alle also, die es fein-herb-aromatisch lieben, und denen etwas mehr Stärke nichts ausmacht. Ein richtig echtes Bayerwald-Bier.