Biere im Osten – Estland: Saku

Über Lettland fahren wir weiter nach Estland hinein bis Tartu, einmal um den riesigen Vörtsjärv-See herum und wieder zurück nach Lettland. Dabei shoppen wir in den Supermärkten nach Bier und uns fallen die Saku-Biere auf, die Flaschen/Etiketten sehen irgendwie edel und angenehm aus, auch wenn Saku (gegründet 1820 von einem Deutschen) seit ein paar Jahren zur Carlsberg-Gruppe gehört.

Am meisten interessiert mich ja das Porter, auch wenn ich da kaum vergleichen kann. Es verbreitet sofort einen sehr malzigen Geruch, und zwar eher nach süßlichem Karamalz als nach brandigem Röstmalz. Zur schwarzen Farbe paßt der braune Schaum. Auch im Geschmack empfinde ich fast ausschließlich Malz, süßliches wie der Geruch, mit ein bischen Nussigem dazu. Es läuft sehr geschmeidig durch den Rachen in den Schlund… Fazit: von den hiesigen Industrie-Bieren keins der Schlechteren – leider fehlt mir ja der direkte Vergleich zu gutem englischen Porter.

Das „Originaal Tume Eesti Ölu“ ist mit 4,6% alc.  ein leichtes „Helles“. Es soll laut Eigenwerbung eine Hopfenbetonung haben, das können wir allerdings nicht bestätigen. Weder riecht noch schmeckt es irgendwie anders als irgendein (nicht-Pils-)Dosenbier… Ach ja, die Brauerei ist ganz stolz drauf, dass das Bier nicht durch Pasteurisieren haltbar gemacht wird, sondern durch Filtrieren.  Da können wir nur die Augen verdrehen und uns dem nächsten zuwenden:

Das „Kuld“ (heißt nicht etwa „Kult“, sondern „Gold“) ist mit 5,2% ein normales Lager. Es verströmt zunächst deutlich diesen „Brauerei-Geruch“, also den nach Vergärung und Hefe, der allen, die nicht gerade besondere Brauerei-Erlebnisse damit verbinden, erst mal unangenehm erscheint.  Im Geschmack ist der erste Eindruck leicht süßlich. Im Mundraum fällt dann auf, dass es nicht so viel Kohlensäure enthält wie die Lager hier sonst so haben.  Aber Abgang, war da noch was? Alles in allem ein unter diesen Umständen (weit weg von Franken ;-)) trinkbares Bier, aber nicht wirklich erwähnenswert.

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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