Stralsunder „Jubiläumsbier 777“

Ich hatte ja gerade erst einige Biere aus der Störtebeker-Reihe der Stralsunder Brauerei probiert gehabt. Das Ergebnis war teils „zufriedenstellend“, teils aber auch „sehr gut“. Also halbwegs durchwachsen mit erfreulich positiven Ausreißern nach oben. Von den Mitbringseln meines Kollegen, des edlen Spenders, war jetzt noch das Stralsunder „Jubiläumsbier 777“ übrig geblieben. Aufgrund der vorangegangenen Tests hatte ich keine allzu besonderen Erwartungen, war aber dennoch auf Überraschungen gefasst. Und genau so eine Überraschung sollte es tatsächlich werden!

Es begann schon beim Einschenken mit der phänomenalen gold-rot-gold-gelben Farbe des Bieres. So weit noch ganz normal, wenn auch eine solch sehenswert Farbe schon ausdrückliche Bemerkung finden muss. DIE Überraschung – für mich – kam dann aber gleich hinterher in der Nase: Man scheint in Stralsund dem jungen Trend zu folgen, hochwertige und aufregende Aromahopfen zu verbrauen, und zwar richtig gekonnt! Dieses Bier strotzt und lebt so richtig von seinem tollen Aromahopfenaroma. Ich glaubte vor dem Öffnen erst, der Etikettentext wäre reines Marketing, aber er stimmte hundertprozentig:

floral mit Anklängen von Zitrone und Gras

Einfach nur traumhaft schön, dieser Duft!

Weiter schreibt das Etikett dann was von „keksartiger Malznote“. Das ist jetzt eine Angelegenheit der persönlichen Geschmackserfahrung und Ansicht. Könnte man aber durchaus so beschreiben. Was ich dann aber nicht nachvollziehen konnte, war das Aroma von „zerlassener Butter“. Die Packetierungsverantwortlichen haben dies aber wohl so empfunden. Na ja – meinetwegen ;-). Gut, das Bier ist nicht luftig leicht, wie es auch zerlassene Butter nicht ist, aber andererseits auch keineswegs ölig schwer. Das Prickeln ist nicht allzu heftig, genau richtig, würde ich sagen.

Richtig schön ist dann der Abgang. Auf den habe ich mich mit jedem neuen Schluck wieder gefreut. Pilsnerisch herb, und immer noch mit einem deutlichen Echo des floralen Zitrusartigen aus der Nase zu Beginn. Am Ende bleibt eine mittelkräftige grasartige Hopfenwürze liegen, untermalt von der bereits erwähnten leicht süßen Keksmalzigkeit, was ich so angenehm empfinde, dass ich umgehend zum nächsten Schluck angeregt werde.

Fazit

Würde ich nach der ersten Flasche noch eine zweite wollen? – Eine?! – Mehrere!!! Für den ganzen Rest des Abens nichts anderes bitte!

Stralsunder Jubiläumsbier 777: Ein tolles Bier für die Freunde der modernen Aromahopfen. Bitte mehr davon, und hoffentlich nicht erst als Jubilämusbier 888! 😛

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert