BrewDog Paradox Jura

Seit längerer Zeit schon verfolge ich den Blog der verrückten Schotten, BrewDog, die sich als Brau- und Hopfen-Punks verstehen und durchaus abenteuerliche Biere mit einer abgefahrenen Attitüde fabrizieren und auf den Markt werfen. Bei uns ist dieses Bier allerdings nicht so leicht erhältlich. So war ich hocherfreut, eines im Bierkeller des Ayinger Biersommeliers Alexander Moosbauer zu sehen, und erst recht, als er es für unser Brauseminar zur Verkostung auswählte!

Das Paradox Jura ist ein Imperial Stout, das in Whisky-Fässern gelagert wird, in denen vorher Whisky von der Insel Jura reifte. Mit satten 15% gehört es schon zu den stärkeren Bieren, aber wir teilten uns ja die 0.33l-Flasche zu elft.

Ins Verkostungsglas fließt es dick und ölig, tiefschwarz, mit einem schönen braunen Schaum oben drauf. Durch diesen hindurch läßt sich „Irish Coffee“ riechen: starker Kaffee mit Whisky!

Im Antrunk dominiert ebenfalls ganz stark ein süßlicher Whisky-Geschmack, der sich irgendwie hart anfühlt, man ist versucht, das Bier zu beißen. Der Gaumen fühlt den Alkoholgehalt auch deutlich, trotz aller Malzigkeit, schwerer Fruchtnoten und Anklänge von Rauch und Eichenholz.

Das alles verabschiedet sich dann mit einem wunderbar langen Abgang, mit einem „Schuß“ Wermuth drin (trockene Bittere?).

Fazit: Obwohl ich zwar neugierig aber auch skeptisch war, ein überaus reifes Bier mit für ich überraschend neuen, aber sehr stimmigen Geschmacksnoten. Gerne wieder! (Vielleicht nicht gerade im Sommer…)

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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