Inspiriert vom Bericht des Bayrischen Fernsehen über die Landesausstellung 500 Jahre Reinheitsgebot in Aldersbach, bei dem Markus Raupach u.a. einen Fürst Carl Winterboch zu Eisbock verarbeitet hat, habe ich das aus Langeweile auch mal probiert.Zunächst mal ein sehr starkes Bier ausgewählt (Zufall: Fürst Carl Josefi-Bock war noch vorhanden) und 2 Flaschen in eine saubere 1,5l PET-Wasserflasche umgefüllt und im Gefrierschrank über Nacht eingefroren (keinesfalls die Glasflaschen ins Eisfach stellen! Die zerplatzen…).
Am nächsten Tag ist dann das Wasser im Bier komplett gefroren, trotzdem ist noch Restflüssigkeit drin (das ist hochkonzentrierer Bieralkohol, der bei -18 Grad einfach noch nicht gefriert). Den will ich haben! Also die PET-Flasche auf den Kopf gestellt (dazu hab ich eine Rotwein-Karaffe zweckentfremdet, weil die Flasche so schön drauf passt) und abtropfen lassen. Je länger man wartet, desto mehr „Bier-Eis“ schmilzt und desto mehr Ausbeute bekommt man…aber auch desto weniger Alkohol-Konzentrat…;-)
Ich habe also einen ersten „Sud“ (eigentlich: eine erste Schmelze) gleich abgezweigt und den Rest nochmal gut 2h tropfen lassen als „zweiten Aufguss“.
Danach bleibt noch gut 2/3 des ursprünglichen Bieres übrig, das ist allerdings „lack“ (logisch, die Kohlensäure ist natürlich raus) und ziemlich „leicht“, weil wir ja den Alkohol rausgefroren haben… der Rest kann getrost weggeschüttet werden (noch besser: zum Kochen verwenden!), zum Trinken ist das kein Genuss mehr.
Jetzt aber zum Ergebnis und zurück zur Überschrift: Ja, es ist ein Schnaps, fast ein Likör. Ohne es gemessen zu haben, schätze ich den Alkoholgehalt auf über 20%…kommt natürlich nicht an die berühmten Weltrekordbiere vom Schorschbräu und Brewdog (mit über 50%) hin, aber die durchlaufen ja auch mehrere Gefrierstufen und haben schon einen wesentlich stärkeren Ausgangsbock.
…ich trau mich noch nicht ran…aber jetzt wirds ja bald Winter und Zeit für einen schönen Bierschnaps…wird wohl auf der nächsten Wohnmobiltour geleert werden…ich berichte!
Wollte ich auch schon lange mal machen. Wie hat es geschmeckt?