Die Forschungsbrauerei liegt im Münchner Süden am Rand des Stadtteils Perlach, nicht weit von Neubiberg, bekannt durch die dortige Bundeswehruniversität. Dorthin verirren sich so gut wie keine Touristen. Ausnahme sind echte Bierpilger, die dann sogar bis von Japan ihren Weg zur FoB finden. So sitzen vor allem an Wochentagen überwiegend Stammgäste in der FoB. Einen klassischen Stammtisch, an dem ausschließlich „members only“ Platz nehmen dürfen, gibt es in der FoB in diesem strengen Sinne nicht. Wohl aber gibt es mehrer Gruppen von Gästen, die immer beisammensitzen. Die sitzen dann doch stammtischartig da, wo die dasitzen, die wo da immer dasitzen. Da wird dann wie man es von einem bayerischen Wirtshausstammtisch kennt über Gott und die Welt geredet, d.h. über Politik, die Kirche, die Gegensätze zwischen den Geschlechtern und über das Leben an sich. In so einer Runde nach Genuss eines oder in der Regel mehrer Biere erzählen die Stammtischhelden dann gerne auch mal einen Schwank aus ihrem Leben.
Letztens gab Herr Mayer so eine Geschichte zum besten. Herr Mayer hat eine Frau aus dem Norden geheiratet und fährt daher ab und zu mal auf Familienbesuch nach Hamburg. In den 80er Jahren, so erzählte er, gab es bei diesen Treffen oft ein Bockbier aus Einbeck zu trinken. Die preussische Verwandschaft zog Herrn Mayer immer damit auf, dass die bayerischen Biere im Vergleich dazu so dünn seien. Da dachte sich Herr Mayer, denen zeige ich’s! So nahm er einen Kasten Salvator mit nach Hamburg, den dunklen Doppelbock der Münchner Paulaner Brauerei. Die „Preiss’n“ tranken dieses Bier dann wie sie es gewohnt waren als „Gedeck“, d.h. zu jedem Bier einen Schnaps dazu. Die Wirkung war entsprechend „Öha!“ 🙂 Beim darauffolgenden Besuch wurde Herr Mayer dann von seinem Schwiegervater gefragt, ob er denn wieder dieses „Respektbier“ dabei habe. Denn vor diesem Bier hätten die Preussen echt Respekt.
Prost Bavaria!