In memoriam – Helmut Ball

Wenn die Forschungsbrauerei in München Perlach nach der Winterpause mit dem Bockbieranstich in die neue Saison startet, freuen sich die Freunde der FoB neben dem Bier vor allem auf eines: Alle ihre Freunde und Bekannten endlich wieder sehen zu können um gemeinsam wieder so manche schöne Stunde im Bräustüberl und im Biergarten verbringen zu können. Und gerade an den ersten Tagen der Saison ist es besonders schön – wenn die Bräustüberlmusik singt und spielt. Doch da kam heuer einer nicht wieder. Der Bassist des Trios: Helmut. Er verstarb ganz unerwartet am 7. Februar 2010. Er wollte an diesem Tag noch zu einem Auftritt gehen. Und den Anstichtermin 2010 der FoB hatte er mit Sicherheit auch schon im Kalender stehen.

Zur Bräustüberlmusik kam Helmut zusammen mit dem Akkordeonspieler Thomas zu Beginn der Saison 2006. Vier Jahre spielte er also in der Forschung den Kontrabass und das Bariton. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern je nach Musikstück das passende.

Und wenn die Musiker ihre Runde durch das Bräustüberl machten, nahm Helmut immer beide Instrumente zusammen mit, den Bass im Arm, das Bariton auf dem Rücken. Ich habe ihn oft dabei bewundert, wie er mit diesen beiden großen Geräten durch das vollbesetzte Stüberl von Tisch zu Tisch wanderte, und wie er sich dann beim Baritonspielen an seinen Bass lehnte. Oder lehnte der Bass sich an ihn? Und wenn die Musik dann Pause machte, stellte er den Kontrabass an der Wand neben der Schänke ab, wo extra dafür eine Schlaufe hängt, die stets sein Instrument fest hielt. Zum letzten mal stand der Bass dort am 24. Oktober 2009, dem vergangenen Saisonabschluss der FoB.

Danke Helmut

für die vielen frohen Stunden die Du uns bereitet hast, für die Freude, die Du uns beschert hast, und für jede Träne, zu der mich Dein Musikspiel bisweilen bewegt hat.

ralf

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

2 Kommentare

  1. Hallo Ralf,

    vielen Dank für deinen gefühvollen Nachruf und am Sonntag wo unsere Gruppe zum „Anforschen“ am Tisch neben der Schänke saß, hatte ich mir diese Schlaufe angeschaut und gefragt zu was die Nütze sei, nun weis ich es.

    Viele Grüße Peter

  2. Schmidbauer Rainer

    Servus beinand, in drei Tagen sind es schon wieder drei Jahre seit uns Helmut Ball verlassen hat. Die Spielerei mit Baß und Blasinstrument in der Forschungsbrauerei war für ihn immer einer der Höhepunkte seines musikalischen Jahres. Als exzellenter Bierkenner und als privater Bierbrauer schätzte er diese Zeit sehr. Mit seinem VW-Bus kam er angerückt und er bereute es meist ein wenig, weil er dem Bier nicht so zusprechen konnte, wie er es gerne gehabt hätte! (Alkohol am Steuer.) Die Gefahr einer alkoholischen Kontrolle in Nähe der Brauerei waren und sind nicht unerheblich. Somit mußte er sich wohl oder übel mit lediglich einer Maß guten Bocks abfinden. Zum Abschluß, das war seine Philosphie, trank er immer ein Wasser, das den Geruch des Bieres etwas mildern sollte – falls er doch kontrolliert werden sollte. Wie gesagt, am 7. Februar sind es genau drei Jahre, seit er sich verabschiedete – still und leise . . . für immer.
    Ich werde auf alle Fälle an diesem Tag eine Maß auf meinen Schwager Helmut trinken. Das ist er mir wert und ich vollziehe diesen Akt im Tegernseer Bräustüberl. Prost Helmut! Gruß vom Tegernsee. Rainer

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