Astra – das Hamburger Bier

Ja, zumindest dem unbedarften Exil-Franken fällt beim Stichwort „Bier aus Hamburg“ eigentlich sofort Astra ein. Es hat ja ein wenig den Ruf eines Proll-Bieres, aber wo ich nun schon mal hier bin, opfere ich mich und teste eins 😉 ! Ach, und dann steh ich da im Supermarkt und es gibt zweierlei in diesen witzigen (immerhin nicht grünen) Stumpen-Flaschen, nun muss ich also auch noch 2 trinken. Und dann gibt es anläßlich des 100jährigen Geburtstags von Astra auch noch 6 Stadtteil-spezifische Labels auf der Buddl! Leider habe ich „meinen“ Kiez St. Georg nicht gefunden, so gabs also die Urheimat St. Pauli.

Und damit fangen wir also mal an, mit dem Urtyp. Ein Pils, mit 4,9% ein eher leichtes. Im Glas siehts sehr sehr hell und daher auch dünn aus. Der Geruch ist eigentlich ganz normal, eher Richtung Helles als Pils, also kein starker Hopfengeruch. Und der Geschmack? Ja, doch, gar nicht so schlimm. Natürlich ist das kein Feinschmeckerbier, aber ich hab schon schlimmeres unter der Bezeichnung Bier gehabt. Ich kann mir sogar vorstellen, dass das im Sommer schön kalt durchaus erfrischend zu einer Grillfeier paßt – wenn man denn eh schon nichts besonders tolles kriegen kann.

So, dann also wohlgemut fortgeschritten, zum Rotlicht. Haha, toller Name, echt. „Gebraut mit Liebe – und mehr Alkohol“ (nämlich 6%) und deutlich dunkler, vermutlich aber auch so ein Pils, das nicht nach Pils schmeckt. Insgesamt ist es einfach ein wenig kräftiger als das Urtyp, aber nicht grundsätzlich anders. Auch das ok, wenn die Wahl knapp ist.

Also, ich muss jetzt nicht in Franken Astra suchen gehen, aber bevor ich sonst ein Holsten, Tuborg, Carlsberg, Feldschlößchen, Duckstein nehme … (alles derselbe Konzern), oder gar ein Becks! Selbst das Flens ist mir zu bitter.

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

3 Kommentare

  1. Nach dem Artikel hatte ich doch ein schlechtes Gewissen, denn all die am Ende erwähnten Biere hatte ich doch noch nicht bewußt probiert. Bald schon ergab sich aber eine Gelegenheit, die Lücke zu füllen:

    Bei einer meiner Feierabend-Erkundungstouren kam ich spät abends hungrig und durstig zufällig gerade am „Dom“ vorbei, dem Hamburger Rummel. Es bot sich also an, hier einen Imbiss einzunehmen, und was gabs dazu: ein Duckstein. Was das genau für ein Bier ist, konnte ich so nicht herausbekommen, die Homepage sagt auch nur „obergärig“. Hübsch gezapft, tolle rötliche Farbe, schön kühl, auf durstigen Gaumen – aber es blieb doch bloss eine akzeptable Bedürfniserfüllung, weit weg von Genuß!

    Und doch wagte ich einen weiteren Versuch und nahm auch mal ein Fläschchen vom Holsten, der inzwischen auch Astra gehört, mit aufs Zimmer, natürlich die klassische Stumpen-Flasche. Leider auch hier: zum Glück sind 0,33l schnell weg, es ist einfach nur als kalte Erfrischung zu sehen, gutes Wasser war grad keins da…

  2. Flens ist übrigens identisch mit Bölkstoff – und beide sind einfach nur bäh.

    cu, w0lf.

  3. Hallo Benhur, Gerade steht ein frisch aus der Flasche eingeschenktes Duckstein vor mir, die röstmalzige Wolke verflüchtig sich gerade. Es hat dieselbe verlockende, rötliche Farbe wie in Deinem Bild. Beim Antrunk ist hauptsächlich bizzeln zu vernehmen. Dünn auf der Zunge. Erst im Gaumen löst sich das Buchenholz auf dem gereift sein soll in Geschmack auf. Malziger Nachgeschgmack, allerdings etwas verbrennt.
    Es ist und bleibt letztendlich Geschmacksache, ob man diese Art von Bier mag oder nicht.

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