Am dem Abend als ich in Neuhaus an der Pegnitz im Kommunwirtshaus Döth war, saß ein Herr neben mir, der überraschend viel Wissen über die Deutschen Brauereien hatte. Auch über die Geschichte der Kaiser Bräu Veldenstein in Neuhaus wusste er bestens Bescheid. Es stellte sich heraus, dass er ein Mitglied der Inhaber-Familie der Kaiser Bräu war. Ich fragte ihn nach seinem Namen, worauf er sich als Hans Laus zu erkennen gab. Er war Technischer Betriebsleiter der Kaiser Bräu gewesen, kurz: der Braumeister – jetzt im Ruhestand.
„Hmmm…. die Brauerei heißt aber ‚Kaiser‘. Wie passt das zusammen?“ fragte ich ihn. „Kaiser“, erzählte er mir, war der Spitzname seines Bruders Andreas Laus. In der Zeit kurz nach dem Krieg hatte jener immer, als er zuhause bei der Mutter anrief, sich am Telefon mit den Worten gemeldet: „Rate mal, wer hier ist! – Hier ist der Kaiser von China.“ Daraus ist dann sein Spitzname „Der Kaiser“ geworden. Die Brauerei trug damals aber noch den Namen Laus. Vor allem die Nürnberger, so erzählte Hans Laus, machten zum Spott Wortspiele mit dem Namen Laus: „Was wollt Ihr denn mit diesem laus-igen Pils“ und ähnliches wurde gesagt. Da kamen die Brüder auf die Idee, aus dem „Laus Pils“ ein „Kaiser Pils“ zu machen. Das lief so gut, dass man Ende der 60er Jahre die ganze Brauerei in „Kaiser Bräu“ umbenannt hat.
Die Kaiser Bräu hat auch eine sehr schöne Homepage. Darin ist unter „Unser Bier“ das Online-Magazin der Brauerei zu finden. In Ausgabe 56 gab es einen Artikel zum 75-jährigen Brauerei-Jubiläum. Darin wird die Brauereigeschichte eindrucksvoll erzählt. Dort findet sich auch ein älteres Bild meines Gesprächspartners aus seinen ganz jungen Jahren.