Vor zwei Tagen noch war offiziell nur bekannt, dass die Forschungsbrauerei verkauft wurde. Den Namen des neuen Inhabers sollte ich noch nicht nennen. Stattdessen habe ich also angekündigt, dass er es in Kürze wohl selbst tun würde, was nur logisch wäre, bei einer prognostizierten Wiedereröffnung „im August“, also bereits in zwei Monaten. Nun, er scheint wirklich Nägel mit Köpfen machen zu wollen, der neue Inhaber. Denn heute ist mir folgendes passiert.
Ich habe heute noch mal im Webbrowser die Seite www.forschungsbrauerei.de aufgerufen. Und dort fand ich immer noch den alten Hinweis aus dem Februar, dass der Termin der Wiedereröffnung nicht bekannt wäre, wegen Pächterwechsel, und dass man sich noch etwas in Geduld üben solle. Gestern schon, gleich nachdem ich die Neuigkeit erfahren hatte, habe ich damit begonnen, alle meine Freunde und Bekannten aus der alten Forschung zu informieren. Zu diesen gehört auch der Webmaster der Forschungsbrauerei. Ich schreibe ihn also heute an, und frage in meiner Email nach, ob er schon im Bilde wäre, und füge hinzu, dass er wohl bald einen Auftrag, mindestens zur Aktualisierung der Homepage der Forschung erhalten würde. Mit einem Klick auf „Senden“ schicke ich die Email los, und will mir nun noch mal die Forschungshomepage anschauen, mich noch mal an die alten Zeiten erinnern, und auch noch mal die alte Speisekarte studieren. Und exakt in diesem Augenblick ändert sich die Seite! Der Link zur Speisekarte ist verschwunden! 😯 Da steht nur noch das bloße Wort. Und ebenso ist es bei „Biergarten“, „Gasträume“, „Zum Mitnehmen“ und fast allen anderen Links. Übrig geblieben sind nur die Links „Startseite“ und „Kontakt“ sowie ein Umschalter zwischen „Deutsch“ und „English“. Unter allem steht aber weiterhin der alte Geduldshinweis. Doch nur ganz kurz! Ich aktualisiere die Seite ein weiteres mal im Browser, und plötzlich, als ob ein unsichtbarer Geist nur auf meinen Klick gewartet hätte, erscheint als Fußnote dieser Text:
Wiedereröffnung der Forschungsbrauerei mit zahlreichen Neuerungen im August 2011.
Weitere Details erfahren Sie hier Ende Juni.
Noch völlig verdutzt vom plötzlichen Eigenleben der Seite klicke ich ganz unbewusst auf „Kontakt“. Und da steht er jetzt auch ganz offiziell, der Name des neuen Inhabers der Forschungsbrauerei:
Inhaber: Manfred Silbernagl
Ich hatte natürlich schon gleich nachdem ich vom Verkauf der Forschung an Herrn Silbernagl erfahren hatte nach seinem Namen gegoogelt, so wie es wahrscheinlich auch fast jeder tun wird, der gerade diese Zeilen liest. Und damit kommt man schnell an die Adressen www.getraenke-silbernagl.de bzw. www.schlierachtaler.com.
Zwei Firmen – eine Familie – stecken offenbar dahinter. Die erste Firma ein Getränke-Abholmarkt, die zweite eine Obst- und Enzianbrennerei. Die Adresse ist für beide Firmen dieselbe: Hausham beim Schliersee.
Das ist er jetzt also, der neue „Forschungsbräu“: Manfred Silbernagl. Getränkehändler und Obst- und Enzianbrenner. Bisher. Bald wohl zusätzlich auch Bierbrauer. Es würde mich daher nicht wundern, wenn ein Teil der angekündigten „zahlreichen Neuerungen“ in den bisherigen Eigenprodukten Manfred Silbernagls bestünde, den Schlierachtaler Produkten, die auf www.schlierachtaler.com genannt werden:
… Williams-Christ Birnenbrand … Obstbrand aus Äpfeln und Birnen … Zwetschgen- und Kirschwasser … Himbeergeist … Gebirgsenzian … Kirschlikör … Weissbierlikör … Kräuterlikör mit 50 % Vol.
Sollte es das alles bald wirklich in der Forschung geben, und zudem weiterhin den „Sankt Jakobus“, den sog. „Blonden Bock“, dann stehen uns wohl sehr sehr heitere Abende bevor :mrgreen:.
Äußerst bemerkenswert an der ganzen Sache ist nur, wie ich schon in meinem letzten Artikel erwähnt habe, dass Manfred Silbernagl bisher nicht als Bierbrauer bekannt ist. Doch da lasse ich mich gerne überraschen. Mit der alkoholischen Gärung ist er ganz offensichtlich bestens vertraut. Und wenn er nun auch das Forschungsbier so hin bekommt wie wir es kannten, in der gleichen Qualität, dann wird man von ihm am Ende gar nur noch als „Bierbrauer“ reden. Ein Bierbrauer aber, der auch gute Schnäpse machen kann.
Die Forschung lebt also endlich wieder. Und sogar noch mehr: Sie wird sich weiterentwickeln. Wohin, das ist noch gar nicht abzusehen. Aber eines ist für mich jetzt schon klar: Es wird ein richtig spannender Neuanfang!
Ich war am 01.10.2009 mit meinen Freunden (Bierfreunde Landshut) in der Forschungsbrauerei und habe zufällig jetzt von einem Bekannten gehört, daß die Forschungsbrauerei im Frühjahr nicht wieder eröffnet hat. Sollte heissen: Dicht gemacht! Nun habe ich ich im Internet erfahren, daß es doch weiter geht. Es freut mich. Wir werden sicher der Brauerei einen neuen Besuch abstatten, sobald es wieder eröffnet ist.
Gruß aus Landshut
Walter