Hopfenhacker: Kill Bill

Kurz vor Weihnachten war ich beim neuen Brauer in Haidhausen: Hopfenhacker. Offensichtlich aber schon zu spät, von den 6 Haussorten gab es nur noch 3, schade. Zwei davon waren vor Ort im Ausschank zu verkosten, und die konnten mich voll überzeugen, so dass ich mir auch von der Dritten ein paar Fläschchen mit nach Hause nahm. Heute soll das der Aperitiv werden …

Hellbraun und seidenmatt liegt das belgische Witbier mit wenig Schaum im Glas. Ich lese vom Etikett ab, dass es nur 4,4% alc. hat und mit Mosaic-Hopfen, Koriander, Bitterorange, Bergamotte und Kreuzkümmel gebraut wurde. Jetzt verwundert auch der Duft nicht, der würzig-grasig ist und nur sehr verhalten eine Andeutung von Fruchtaromen entfaltet, eher noch erdig riecht. Beim ersten Schluck fühlt es sich etwas dünn und körperlos an, Fruchtaromen kommen gar nicht mehr raus, aber ganz, ganz deutlich sind die Gewürze zu schmecken. Dabei sind die aber, obwohl vielleicht für meinen Gaumen im Bier doch ungewohnt, keineswegs sperrig, nein, das ist ziemlich interessant. Mit den nächsten Schlucken vermisse ich auch keine Schwere mehr, die Gewürznoten tragen das Bier vollkommen. Ich meine, wenn man etwas frisches, leichtes sucht, aber die überbordenden Fruchtbomben der IPAs gerade auch nicht braucht, ein Pils vielleicht zu langweilig erscheint, dann paßt DAS wie die Faust aufs Auge. Oder, wer einfach mal was anderes schmecken will: holt’s euch!

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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