Biere vom Polarkreis

Pekka KääriäinenHölleken Kölleken! Finnlands älteste noch in Betrieb befindliche Kleinbrauerei besteht über dreißig Jahre und gehört Pekka Kääriäinen. Er war auf der Braukunst in München und hielt einen Vortrag über seine und die finnische Braugeschichte.  Der Höhepunkt für mich auf der Braukunst.Sein Bier, das Lammin Sahti wird nach altem Rezept mit traditionellen Zutaten (Gersten- und Roggenmalz und Backhefe) aus Finnland gebraut. Er nimmt zum Brauen frische Blätter vom Wacholder (keine Beeren!). Eigentlich ja seine Frau, denn in Finnland brauen Frauen das Bier. Das ist Tradition. Nach 2-3 Tagen ist der Gärprozess (offene Gärung, daher auch keine Kohlensäure) beendet. Das spannende ist, die Würze wird nicht gekocht, die Hitze geht nur bis knapp 100 Grad. Dafür ist die Haltbarkeit recht kurz, nämlich nur zwei Wochen. Ich denke, dieses schmackhafte, dunkle, obergärige Bier ist in wenigen Tagen getrunken.  Es wird traditionell zu Geburtstagen, Taufen , Weihnachten und Mitsommer-Festen gebraut. Wir durften eine Probe vom Lammin Sahti genießen. Der Wacholder kam stark, aber nicht unangenehm raus. Das bernsteinfarbene Bier hatte wenig Schaum und einen sehr fruchtig jungen Geruch und durchaus Alkohol (7,5%) aus einer Stammwürze von 20%. Wem das zu wenig Alkohol ist: aus diesem Bier wird ein Schnaps „Spritit of Sahti“ destilliert…Mir hat es sehr gut geschmeckt. Leider konnte ich mir keines mitnehmen, da Herr Kääriäinen das Lammin Sahti nur im Fass hatte. Also trank ich noch eine Probe und stieß mit dem finnischen Trinkspruch „Hölleken, Kölleken“ auf den spannenden Vortrag an. finnische BierePekka hat uns aber auch noch weitere Biere der über 100 finnischen Brauereien vorgestellt, z.B. ein „Waldbier“ mit Fichtensprossen der Bryggeri Helsinki (die er auch betreibt) oder ein Honigbier „Honungsöl“ der Brauerei Stallhagen (eine kleine Insel) oder das Nesselpils Prykestar Nokkospils…tja, es gibt dort eben kein Reinheitsgebot; da lässt sich leicht experimentieren…

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