Dieses Hefe-Weissbier ist noch ein Mitbringsel von der Braukunst Live! im Februar. Es musste einfach so lange auf einen passenden Moment warten: sommerlich warmes Wetter, ich nicht zu durstig, Zeit, und schliesslich die Lust drauf („Ich bin ja nicht so der Weißbiertrinker“ ;-)). Das Bier ist auch so ein modischer Collab-Brew, den die Staatsbrauerei zusammen mit Sierra Nevada gemacht haben. Die Flasche ist zwar eine moderne 0,33l „IPA“-Flasche, das Etikett ist aber doch ziemlich konservativ im Design. Jedenfalls auf den ersten Blick: den Bären in Mönchskutte, der die „Pommesgabel“ macht (der Gruß der Metal-Fans) find ich dann schon neckisch… Auf Labertext aus der Marketingabteilung wird verzichtet, immerhin finden sich die Hopfensorten vermerkt (Hallertauer Tradition, Amarillo, Chinook) und natürlich die satten 6,0% Alkohol.
Ins kleine Weißbierglas ist die kleine Flasche aber fast nicht zu bekommen, so kräftig ist die Schaumentwicklung. Toll leuchtet das Gold unter der Krone, die aussieht wie Schlagsahne mit einer Überdosis Sahnesteif. Trotzdem dringt ein starker Duft durch: nach Bananae, ja, aber vor allem auch nach allerlei gelben Früchten: Ananas, Pfrisich, gelbe Pflaumen und so. Das macht wirklich Lust auf einen Schluck!
Der ist dann für ein Weißbier mässig spritzig, dafür cremig und mit einer spürbaren Präsenz im Mundraum. Die ganzen fruchtigen Aromen, dazu noch knuspriger Biquit und eine leichte Süße – das ist wunderbar! Im Abgang hallt sowohl die Fruchtigkeit – hier eher die zitrusartigen und Steinfrucht-Aromen – als auch der Biquit schön lang nach. Und das alles ohne diese sättigende Süße, die ich am Weißbier immer störend empfinde.
Das hat das Zeug zu meiner neuen Lieblings-Weißen!