Am letzten Wochenende war ich in Erlangen unterwegs und habe die neue BräuSchänke der Brauerei Kitzmann besucht. Nach Oliver’s Vorstellung im Testlabor musste ich einfach dort hin um dieses Bier kellerfrisch an seinem Herstellungsort zu probieren.
Kellerbier
Zunächst habe ich das Kellerbier versucht, ein naturtrübes unfiltriertes Zwickelbier. Auf der Website von Kitzmann
heisst es dazu:
Nach einer alten Rezeptur von 1904 wird dieses Kellerbier eingebraut. Ein unfiltriertes, feingehopftes Bier wie man es vor über 100 Jahren schätzte.
Die Kellerfrische spürt man bei diesem Bier sofort am lebendigen Prickeln auf der Zunge. Dabei ist das Bier jedoch sehr zurückhaltend in seinen an sich recht guten Tugenden: leichter Körper, leichte Süße, Säure und Hopfenbittere. Beim an die Nase Halten schwebt über dem Seidla eine dem gesamten leichten Charakter des Bieres entsprechende zarte Duftnote nach Citrusfrüchten. Mit der Kohlensäure des Bieres und der feinen Hopfigkeit erinnert das an ein Radlermischgetränk. Das Kellerbier ist ein idealer Durstlöscher für heiße Sommerabende. An kühleren Tagen dürfte das Bier gerne etwas reichhaltiger sein. Dafür gibt es dann aber das Bergkirchweihbier.
Bergkirchweihbier
Das Kichweihbier hat eine schöne kräftige goldgelbe Farbe und wirkt im direkten Vergleich sofort viel vollmundiger als das Kellerbier. Die Verwandtschaft mit dem Kellerbier aus gleichem Hause ist unverkennber. Es trägt eine ebenso feine Hopfenblume. Die Süße des Bieres fühlt sich auf der Zunge leicht metallisch an. Leider verflüchtigen sich die feinen Aromen nach dem Antrunk sehr schnell. Übrig bleibt ein Echo von der metallischen Süße, das einen ein wenig an Süßstoff denken lässt.
BräuSchänke
Die Kitzmann Bräuschänke ist Erlangen’s jüngster Brauereiausschank: Eröffnet am 13. Februar 2008. Vor der Bräuschänke ist auch ein kleiner Biergarten. Wohl aus Platzgründen leider in die Straßenecke hineingezwängt, was aber in der Umgebung der alten Erlanger Gebäude nicht so schlimm ist. Für die Stadt ist die Schänke unbedingt eine Bereicherung und eine willkommene Alternative zur Steinbach-Bräu. Die beiden Brauereigaststätten ergänzen sich dabei für mich auf angenehme Art: In der Bräuschänke ist die Speisekarte etwas reichhaltiger, in der Steinbach-Bräu schmeckt mir das Bier ein wenig besser. Das heisst aber jetzt nicht, dass das Bier in der Kitzmann Bräuschänke etwa schlecht wäre. Ganz und gar nicht. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und zwischen der Kitzmann Bräuschänke und der Steinbach-Bräu sind es gerade mal zehn Minuten Fußweg – ideal für einen Direktvergleich. Endlich hat Erlangen wieder mehr als einen Brauereiausschank!