Wildbräu’s zweite Chance

Nachdem ich heute Ralfs Kommentar auf mein Bier-Desaster von Vorgestern gelesen hatte (das Verfallsdatum ist in einem guten halben Jahr!), hatte ich beim Brotzeitrichten tatsächlich Lust bekommen, das zweite Grafinger Wildbräu, den Meistersud, zu versuchen. Also flugs – bevor ich mich nochmal besinne – die Flasche geöffnet und scharf beobachtet.

Der Schaum treibt langsam hoch, aber nur so weit, daß er eine wunderhübsche Haube auf der Flasche bildet. OK, 1:0 für Wildbräu!

Dafür hat es sich nun aber auch ein Glas verdient (aus Bequemlichkeit trinke ich oft direkt aus der Flasche, jedenfalls wenn ich kein ganz besonderes Bier erwarte oder etwa Farbe, Perlverhalten etc. eh kenne). Die Farbe zeigt sich als hellgelbgoldig, es perlt stark, und es riecht so ein bischen wie die Massenbiere manchmal, für meine Nase ein unangenehmer Geruch – aber so arg ist er nun auch wieder nicht. Unentschieden, würd ich sagen.

Aber jetzt kommt die Entscheidung, der erste, tiefe Zug. Oh, Überraschung: sooo schlechts schmeckts ja gar nicht. Nicht daß es eine Offenbarung wäre, in diesem Blog sind ganz andere Kaliber vorgestellt, aber ich würde es jederzeit den hier üblichen Massenbieren von P-H-P (Paulaner-Hacker-Pschorr) vorziehen. Vielleicht würde dieses Bier sogar ein hervorragendes Radler-Bier für den Sommer geben? Es ist nämlich recht unaufdringlich, erfrischend, einfach. Sozusagen ein „Maurer-Bier“, aber im besten Sinne!

Fazit: Das Bier bekommt von mir auch eine 3. Chance, falls ich mal in Grafing bin und eins vom Faß probieren kann.

Anmerkung:

Nix falsch verstehen: ich werde beim Einkauf auf jeden Fall weiterhin beim Tegernseer bleiben!

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

3 Kommentare

  1. Danke für den Tipp.
    Ich steh allerdings nicht auf Alk-frei oder leicht, denn wenn ich fahre, trinke ich gar kein Bier, und wenn ich trinke, brauche ich nicht zu fahren und kann Vollbier nehmen…
    Aber ich werde es mir merken und vielleicht einfach trotzdem probieren.

  2. Wildbräus dritte Chance:
    Liebe Kollegen und Biertester, trinkt’s doch einfach mal das leichte Weiße vom Wildbräu. Das ist eines der besten leichten Weißbiere weltweit. 2,9 Umdrehungen, würzig, schöne Bananennote, nicht zu viel Hefe im Glas, Farbe in Ordnung. So wie eine Leichte sein soll. Schankbier, da geht auch noch eine zweite, ohne dass der Herr Jägermeister gleich nach dem Führerschein trachtet. Meistersud ist auch nicht mein Fall. Genausowenig wie Tegernseer oder der grüne August. Ist mir persönlich zu dumpf.

  3. Nachtrag:
    Heute habe ich das dritte Bier aus diesem Einkauf getrunken, das Veldensteiner Zwickl, und konnte mit einem großen „aaaaahhhhh“ erleichtert feststellen, was WAHRER Biergenuß ist! Diese 3 Biere waren jeweils Welten voneinander entfernt! Jetzt fehlt eigentlich nur noch die ultimative Steigerung eines Hausbräu-Bieres…

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