Wieder einmal wird einem Blogger ein Bier zur gefälligen Verköstigung und Beurteilung mitgebracht – ein Freund erinnert sich im gut sortierten Getränkehandel (außerhalb Bayerns, wo eh‘ das meiste Bier „Importe“ sind 😉 ) daran, dass ich gerne dunkles Bier trinke und ist gespannt, was ich wohl zu diesem tschechischen Schwarzbier sagen würde. Die beiden bisher bei uns getesteten tschechischen Biere sind ja eher nicht so gut angekommen.
Krusovice ist eine Brauerei in Böhmen, die zum Heineken-Konzern gehört. Auf der dunkelbraunen Flasche mit dem edel aber unübersichtlich gestalteten Etikett steht „Kralovsky pivovar“, was wohl Pils bzw. Bier nach pilsner Art bedeutet, aber auch „Cerne“, also Schwarzbier, es ist also ein schwarzes Pils. Da die schwarze Farbe ja nur durch den Anteil an Färbe- oder Röstmalz erreicht wird – warum kein Pils mit Röstmalz?
Und schwarz ist das Bier fast, auf jeden Fall ein sehr dunkles Braun; fast ein wenig zäh fließt es ins Glas. Auch der Schaum bildet sich schön braun, zerfällt aber sehr schnell. Leider entwickelt sich kaum Geruch, die Nase möchte doch mitgenießen. Beim ersten Schluck fällt mir sofort das Karamalz-„Kinderbier“ ein, genauso schmeckt dieses Schwarze! Auch der letzte Schluck schmeckt noch wie der erste, kein bischen schal, spritziges Karamalz – aber irgendwie nicht wirklich wie Bier, geschweige denn Pils. Ist hier überhaupt Hopfen drin? Hefe wohl schon, denn Alkohol ist in Spurenelementen (3,8%) vorhanden. Auf dem deutschsprachigen Rücketikett wird sogar das deutsche Reinheitsgebot bemüht, und Hopfen und Hopfenextrakte aufgelistet. Nun, wir wissen ja, es liegt nicht allein an den Zutaten, sondern ganz wesentlich an der Kunst des Brauers, ob und wie ein Bier gelingt.
Fazit: Wer Karamalz mag, wird dieses Bier lieben, wer doch lieber ein Schwarzbier oder ein Pils mag, wird es wegschütten.
Also der Google Translator macht aus „Kralovsky pivovar“ ein „Königliches Brauhaus“. Das würde zu der „dezenten“ Krone auf dem Etikett gut passen.