Köstritzer Meisterwerke, Teil 1: Witbier

Mit seiner größeren Grenznähe hat oliverxt77 in einem Nürnberger Getränkemarkt dieses schicke Päckchen aufgetan: zwei besondere internationale Biersorten der Thüringer Marke Köstritzer. Die Aufmachung ist schon mal edel und gefällig, und dabei auch noch informativ. Das gefällt. Wir drehen die Packung lange hin und her, bevor wir uns entscheiden, welches wir heute verkosten wollen.

Die Wahl fällt auf das belgische Witbier, ganz einfach, weil eine Belgien-Tour bevorsteht und wir uns einstimmen wollen. Es ist ein obergäriges Weizenbier, das auch in dieser deutschen Variante „gewürzt“ ist, d. h. neben dem Hopfen (hier Golding, eine englische Sorte mit erdigem Honigaroma) wurden auch Orangenschalen und Koriandersamen verwendet. Was das Reinheitsgebot hierzu sagt, wollen wir geflissentlich überhören, denn ein belgischer Bierstil soll sowas auch können dürfen!

Die Farbe und auch der Schaum sind jedenfalls herrlich. Goldgelb, hell leuchtend mit hohem Schaum, da freut sich das Auge!

Und auch die Nase freut sich mit, denn schon aus der Flasche kann man den deutlichen feinwürzigen Duft erkennen, eindeutig der Koriander, dazu etwas Bitternoten, vermutlich die Orangenschale. Nachdem der Schaum leider schnell zerfallen ist, wird auch der Duft zarter, und deutlich fruchtiger.

Ein recht fluffiger Antrunk mit zartem Orangengeschmack paßt, leider macht die viele Kohlensäure das Schlucken und Fühlen schwer. Im Abgang wird die zunächst eher säuerlich-bittere Orange etwas süßer und reifer und ein Hauch von Kräuteraromen schimmert durch.

Ein sehr, sehr zartes Bier, das als Begleitung höchstens eine zarte Schoki verträgt, besser aber alleine genossen werden sollte – und nicht zu warm (aber auch nicht zu kühl, sonst kommt gar nichts mehr durch).

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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