Hofbräukeller. Das hört sich an wie eine riesige, unpersöhnliche Riesenkneipe, mit Standardessen und Massenbier. Am Hofbräukeller haben sie früher noch ihre Biere zur Lagerung reifen lassen und das Umland beliefert. So ganz unfränkisch halt. Wir mögen es deutlich kleiner und gemütlicher, wenn wir auf ein Bier weggehen. Darum bin ich etwas voreingenommen, als Ralf sich mit uns zu einem Weißwurstfrühstück verabredet. Dass die Weißwürste im Hofbräuhaus richtig gut sind und eine Reise wert sind, wusste ich bereits aus einem früherem Besuch im Hofbräuhaus. Denn wenn man schon mal in München ist, muss man natürlich welche essen. Dann aber richtig gute. Dass man traditionell dazu ein Weißbier trinkt, mag sein. Ich wollte aber gleich den zur Zeit im Ausschank befindlichen „Winterzwickel“ probieren und geniessen.
Die Weißwürste sind sagenhaft! Schon beim Aufschneiden strömt einem ein Petersilienduft entgegen. Toller Geschmack, das muß man schon lassen. Sehr würzig. So frisch und sorgfältig
kenne ich keine in Franken. Aber da gehören die ja auch nicht hin, bzw. kenne ich auch nicht so viele Locations in Franken mit Weißwurstfrühstück.
Doch nun endlich zum Hauptdarsteller, dem Winterzwickel des Hofbräuhaus München.
E voilá: Spritzig, mit cremefarbener Schaumkrone! Durch den Schaum kann man deutlich die Hefe riechen. So richtiges Jungbier. Und dunkel!!! Genial, wie die Bläschen hochstürmen. Besser als Fernsehschauen!
Leider ist das Bier hier zu kalt. So dauert es bis zum letzten Drittel der Halben, bis ich das wilde Spiel von Aroma und Geschmack geniesen kann. Schon toll! Es wäre bestimmt interessant, nächsten Sonntag noch einmal hinzugehen und die Veränderung und Reifung mitzubekommen. Noch völlig unentschlossen, doch voller Verlockung. Ich meine, zuerst einen leichten Kaffeegeschmack zu entdecken, der im Gaumen zu Brotigkeit wechselt und im Nachgeschmack zur Süße einen leichte Hopfennote bekommt. Da vergisst man schnell diese Große Wirtschaft und bestellt sich lieber noch eins!
Danke, Ralf, für diesen top Tipp!