Giesinger Munique

Was die Nachbarschaftsbrauerei Giesinger angeht, habe ich euch bisher noch einen Bericht zu einem wirklich besonderen Bier vorenthalten. Inzwischen ist alles ausgetrunken, leider, aber ich möchte trotzdem was erzählen über das „Munique“:
Erst mal ist es ein schönes Wortspiel aus „munich“ und „unique“, also München und einmalig. Aus München ist’s, ganz klar, aber was macht es so einmalig?

Es entsand in Kollaboration mit Hopsteiner, als dort die Ernte auf dem Zuchtfeld anstand. Normalerweise werden die zig verschiedenen Dolden nur untersucht und dann vernichtet, da es sich um Kleinstmengen handelt, die so auch nie wieder geerntet werden. Diesmal jedoch wurden die Dolden von 1845 (!) verschiedenen Pflanzen pelletriert und verpackt, und Braumeister Simon Rossmann hat sie bekommen!

Er hat es sich in den Kopf gesetzt, daraus einen hellen Bock zu machen, der ein ganz klassisches Bier mit einer besonderen Hopfennote werden soll, ohne jedoch zu Stopfen. Grundlage sind Pilsner Malz, Wiener Malz und CaraHell, und auch ein Hersbrucker Hopfen. Das ganze hat dann noch reichlich Zeit bekommen zur Reifung (40 Tage) und wurde uns Mitte Mai aus dem Holzfaß präsentiert:

Die Farbe ist blond, trüb, mit einem super Schaum drauf. Ein absolut fruchtiger Duft kommt trotzdem durch, und genauso fruchtig ist auch der Antrunk. Das Bier hat einen tollen Malzkörper, ohne dabei süßlich zu wirken. Allerdings hat es eine deutliche Bittere, die man bei einem Bock so erst mal nicht erwartet; Simon empfiehlt daher, das Bier sehr kalt zu trinken, was wir auch tun. Insgesamt ist es aber sehr schön ausgewogen, obwohl recht komplex im Geschmacksprofil, doch auch sehr süffig!

Respekt, was Simon sich da in den Kopf gesetzt hat, ist ihm gelungen!

Was ich übrigens auch sehr, sehr schön finde, sind die Details auf dem Etikett. Hier erfährt man alles, über die Zutaten und den Brauprozeß – vorbildlich!

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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