Neulich hatte ich mal wieder Gelegenheit, im Hexenhäusle in Fürth einzukehren. Nachdem es ja kein Landbierparadies mehr ist, war ich gespannt, ob sich in der immer sehr schönen fränkischen Landbier-Auswahl etwas getan hat. Und schon an der Tür habe ich gesehen, was sich da getan hat: hängt da nicht ein Werbeplakat mit der ausführlichen Darstellung von verschiedenen Craftbiersorten an der Scheibe! Eine Brauerei aus Rhan, die Rhaner Brauerei eben – ich wußte nicht mal, wo das liegt (östliche Oberpfalz, Cham) – die wagen sich in Franken in die Höhle des Löwen…
Ich bin leider nur zu einem der Craftbiere gekommen, denn zum Essen wollte ich dann doch ein deftiges fränkisches. Aber ich habe mir als erstes mal das Rhaner Comet Lager ausgesucht. Mit 5,2% ein guter Starter. Zu meiner Freude habe ich es mit einem passenden Teku-Glas serviert bekommen. Auf dem Etikett steht recht viel Information, auch der coole Spruch dazu, „Return of the Comet“, gefällt mir.
Die Farbe ist für ein Lager fast schon zu orange, das stünde auch einem IPA nicht schlecht. Es ist leicht trüb, das hätte ich gar nicht erwartet, freut mich aber. Im Duft kommen wirklich schön kräftig die fruchtigen Aromen vom Hopfen durch, Citrus, Orange, ein bischen Pfirsich und Ananas, finde ich. Im Antrunk ein zarter Körper, nur ganz vorsichtige Malzaromen, das dürfte für meinen Geschmack ruhig mehr sein, ist aber auch ok so. Die Fruchtaromen sind ja schliesslich die Hauptsache, und die sind genauso schön zu schmecken, wie sie zu riechen waren. Im Abgang nur eine geringe Bittere, als traue sie sich nicht, das Aromagefühl zu stören.
Gut gemacht, macht schon Lust, auch die anderen Rhaner Crafts bei nächster Gelegenheit zu probieren!
Die Craftbiere haben neben ihrem Namen übrigens auch alle Zahlen, Jahreszahlen. Das sind wohl meist Anlässe zu Jubiläen, die solche besonderen Biere hervorgebracht haben, aber das RCL ist von 2016. Einfach so einen amerikanischen Hopfen aus der Hallertau in ein Lager zu stopfen, das ist klasse!