Hofbräu München – HB PURE

Heute muss ich einmal eine Lanze brechen für eine der „großen“ Münchner Brauereien, bzw. für eines von deren Bieren: HB PURE von Hofbräu München.

Im Getränkemarkt ist mir dieses Bier bisher noch nie über den Weg gelaufen. Ich bekomme es immer in einem trendigen Hotel im Münchner Werksviertel. Als ich es dort zum ersten Mal angeboten bekam, dachte ich beim Blick auf die grüne, an „Beck’s“ erinnernde Flasche, will ich das wirklich haben? Aber halt – Vorurteil! Erst probieren, dann meckern. Und siehe da, zum Meckern gibt es hier keinen Grund, ganz im Gegenteil.

Lassen wir erstmal die Brauerei selbst sprechen auf ihrer Homepage:

Für Szenegänger und Feierfreunde

Party in puristischer Verpackung. Die junge Szene feiert. Hinter HB PURE verbirgt sich ein helles, untergäriges Münchner Bier. Vielfach erprobt und gerne bestellt von Hipstern, Urban Youngsters und auch Mainstreamern. Biergenuss bis zum Morgengrauen.

www.hofbraeu-muenchen.de – im August 2023

Ein Party- und Szene-Bier also. Da lag ich mit der anfänglichen Beck’s-Anmutung durchaus richtig. Danach, ab dem Öffnen der Flasche bis zum letzen Schluck, ist alles anders.

Trinktelegramm

  • Geruch – NICHT nach Beck’s, malzig, schön hopfig, in die heuartig-grasige Richtung, fast pilsig, doch eher wie ein Helles
  • Geschmack – vollmundig malzig, etwas pilsig herb, interessante Hopfennote, insgesamt sehr „bierig“
  • Nachgang – angenehm rund, feine Herbe, vermittelt fies das Verlangen zur Schluckwiederholung

Ein geniales Bier

Ich wundere mich bei jedem Schluck, wie schön pilsig herb das HB PURE vor allem ist. Und ich wundere mich, wie angenehm vollmundig malzig es dabei bleibt. Ist das nun ein Helles, oder ist es ein Pils? ist meine Frage. Auf der Homepage der Hofbräu kann man das HB PURE schön mit dem Hellen aus gleichem Hause vergleichen. Dort werden die Zutaten und Analysewerte inzwischen nämlich relativ offen kommuniziert.

Als Hopfen kommen in beiden die Sorten Herkules, Perle, Magnum und Select zum Einsatz und ergeben einen Bitterwert von jeweils 24 IBU. Auch die Malzsorten sind grundsätzlich gleich, nämlich Helles Gerstenmalz und Münchner Malz. Der einzige Unterschied ist in Stammwürze und Alkoholgehalt: Beim Hellen „ca. 11,7% Gew.“ und „unter 5,1% Vol.“, beim HB PURE hier sind es „ca. 11,8% Gew.“ und „5,3% Vol“.

Nun habe ich diesen Abschnitt überschrieben mit „geniales Bier“. Was macht das HB PURE für mich also zu einem solchen? Antwort: Es trifft für mich genau die Mitte zwischen einem Hellen und einem Pils. Zu bitter ist es mit den 24 IBU nicht, ja sogar exakt nur so bitter wie das Helle auch. Doch die Hopfen sind so hübsch verarbeitet, dass eben dieser pilsige Duft und die angenehme Trinkherbe heraus kommen. Damit ist es für jemanden, dem ein Helles zu einfach sein mag, deutlich aromatischer und voller, und für jemanden, dem ein Pils zu herb ist, hat es zwar das Aroma, aber gedämpfte Herbe.

Letzter Schluck

HB PURE ist die goldene Mitte zwischen Hellem und Pils. Als edles Partybier bestens geeignet.

Kurz: Beck’s, aber richtig gemacht! 😉

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

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