Rapp

Endlich habe ich mein Experiment beendet und kann ein Fazit ziehen: diverse Biere der Brauerei Rapp.
Immer mal wieder kam da ein Bierfahrer bei uns im Haus vorbei und hinterlies Probeflaschen. Das Vertriebskonzept ist ja recht pfiffig: Das Bier ist nur über die Fahrer erhältlich, es wird auch nicht-Alkoholisches verkauft und alles ist in den eigentümlichen Flaschen abgefüllt, für die man kein Pfand zahlt (aber auch nirgends eins bekommt). Das klang erst mal verlockend, zumal die Preise für Lieferservice extrem günstig sind. Allerdings schmeckte das Probe-Helle grausam, mind. in der Kategorie „Öttinger“, bäh. Trotzdem lies ich mich überreden, in der Adventszeit einen Kasten Gemischtes zu ordern. Darin waren je 5 Flaschen Pils, Festbier, Weihnachtsbock und „1893„:

Und hier also mein Fazit: Ich werd keines mehr bestellen – die Biere sind durchswegs schlecht, manche furchtbar und manche würde ich zur Not mal wieder trinken, aber extra kaufen??? Ne… Sorry meine Lieben, aber es gehört mehr dazu als nur ein pfiffiges Marketing!

Die Ergebnisse des Tastings im Einzelnen:

  • Das Helle:
    Vergisses! Da wär ja ein Öttinger noch besser… (mehr kann man hierüber wirklich nicht sagen!)
  • Das Pils:
    Farbe: noch heller als der junge 3jährige Slyrs (Whisky)
    Schaum: fällt zusammen
    Perlfaktor: -1!
    Geruch: muffig
    Geschmack: deutlich sind die Zutaten erkennbar: Wasser mit Billighopfen
    Gesamteindruck: Dosenqualität
  • Der Weihnachtsbock:
    Farbe: helles, frisches Gold
    Schaum: hält nicht
    Perlfaktor: schön, geräuschvoll!
    Geruch: zart, enthält dabei aber alles: Hopfen, Malz, Kohlensäure
    Geschmack: prickelt, leicht, sogar flüchtig-dünn („Sekt mit Süßsstoff“)
    Gesamteindruck: es fehlt die Fülle, überhaupt nicht Bock-ig
  • Das Festbier:
    Farbe: etwas goldiger als das Helle
    Schaum: wie das Helle: null Punkte
    Perlfaktor: ebenfalls wie das Helle: -1!
    Geruch: sanfter Malzgeruch
    Geschmack: leicht bitter im Abgang, wie ein unkompliziertes Brotzeitbier (mit etwas zuviel Alkoholgehalt)
    Gesamteindruck:Gebrauchsbier, nicht Festbier, aber durchaus trinkbar
  • Das 1893:
    Farbe: dunkelrotbraun
    Schaum: o.k.
    Perlfaktor: naturtrüb, nix perlen
    Geruch: malzröstig
    Geschmack: malzig, leicht herb, nicht zu schwer
    Gesamteindruck: Gebrauchsbier für Dunkelbierliebhaber

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

5 Kommentare

  1. Tja, das hat dann wohl mal wieder eins bewiesen: Bier ist eben nicht gleich Bier!

  2. Fuer mich dagegen, als langjaehriger Bierbrauer u. Kenner gehoeren diese Biere zu den Besten… und ich habe bereite hunderte von Sorten probiert.

    Geschmack ist eben unterschiedlich.

  3. Komisch, mir schmecken die RAPP-Biere sehr gut und ich bestelle seit ca. 2,5 Jahren immer wieder bei RAPP.

  4. Bestelle schon seit 2 Jahren bei Rapp. Die meisten Biere find ich nicht besonders im Vergleich zu denen anderer Brauereien, nur das Helle find ich besonders schlecht und besonders gut find ich das helle Festbier, das dunkle 1893 und den Doppelbock Rappiator.

  5. Als Liebhaber von dunklen Bieren war meine Erwartungshaltung an das Rappen 1893 relativ hoch. Sie wurde nicht enttäuscht. Der süss-herbe Malzgeschmack den ich von einem dunklen Bier erwarte wird hier voll getroffen. Für Freunde von dunklen Bieren ein absolutes Muss.

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