Augustiner Maibock

Im vorangehenden Artikel der Kloster-Brauerei Scheyern hatte ich unter anderem auch den Maibock aus Scheyern vorgestellt. In Oberbayern gibt es neben Scheyern aber noch mehr Brauereien, die diese Tradition des hellen Starkbieres pflegen. In München tut dies neben der Münchner Hofbräu z.B. auch noch die Augustiner Brauerei.

Am besten in der Brauerei

Um den Maibock kosten zu können muss man allerdings schon die richtige Gaststätte finden, denn es scheint nicht selbstverständlich zu sein, den Maibock im Ausschank zu haben. Eine Gaststätte, in der man ihn aber mit Sicherheit erhält, sind die Augustiner Bräustuben an der Landsberger Straße 19. Dort befindet sich noch das alte Bräustüberl der Augustiner Brauerei und, in den ehemaligen Pferdeställen, die lange große Halle der Bräustuben.

Biersekt?

Den Maibock könnte man als eine „verschärfte“ Version des „Augustiner Edelstoff“ bezeichnen. So ganz gerecht wird man ihm damit aber nicht, ist er doch ein eigenständiges Bier mit großem eigenen Charakter und höchst interessantem Geschmack. Die zarte leicht kräuterartige Hopfenblume der untergärigen Augustiner Biere ist beim Maibock noch weiter ausgebaut. Wer aber jetzt auch eine konzentrierte Süße in einem schweren Bier erwartet, wird eines Besseren belehrt. Der Maibock ist im Antrunk sehr leicht, spritzig und trocken wie ein hochwertiger trockener Sekt und hinterlässt im Abgang statt eines süßen Nachgeschmacks sogar einen leicht salzig wirkenden Eindruck. Ein trockener Sekt mit Biergeschmack – so etwas gibt es ja gar nicht – wohl aber gibt es den Augustiner Maibock! Den bekommt man jedes Jahr ca. ab dem letzten Aprilwochenende bis … da gibt es kein festes Ende. Wenn er aus ist, ist er aus, manchmal sogar noch vor Ende Mai, und nachgebraut wird nicht.

Richtig einschenken lassen!

Die Augustiner Bräustuben sind für ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis von Speis und Trank bekannt. Manchmal leider werden sie aber auch dem Ruf Münchens gerecht, dass die Biere dort schlecht eingeschenkt werden. Es kommt auch beim Augustiner immer wieder mal vor, dass im Bierglas nach Zusammenfallen der Schaumkrone mehr als ein Finger breit unter dem Eichstrich fehlt. Das muss man sich aber nicht gefallen lassen. Man kann und sollte durchaus bei der Bedienung reklamieren. So zeigen meine beiden Vergleichsbilder den Maibock neben dem Augustiner Hellen nicht etwa vor und nach dem ersten Schluck, sondern beide VOR dem ersten Schluck. Das Foto mit weniger Bier im Glas war das erste Foto, das mit dem korrekt gefüllten Glas enstand nach der Reklamation bei der Bedienung. Das Bier schmeckt korrekt eingeschenkt natürlich nicht besser, aber das Auge trinkt ja auch mit! 😉

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

2 Kommentare

  1. Ralf, da muss ich Dir recht geben! Der Maibock in der Arnulfstrasse ist einfach super!

  2. Heute war ich mal auf dem Augustiner Keller an der Arnulfstraße. An sich ist das ja eine sehr gute Adresse, weil Münchens ältester Biergarten, und auch einer der schönsten. Ich wollte sehen, ob es dort auch den Augustiner Maibock gäbe. Nicht am Selbstabholerausschank. Dort gibt’s nur den Edelstoff vom Fass. Die Kassiererin sagte uns, wir sollen uns in den Bedienungsbereich setzen. Taten wir auch. Aber auch nach einer vollen viertel Stunde kam noch keine Maibockkellnerin oder ein Maibockkellner vorbei. Wir aßen also auf, und ich fragte einen der im Bediensektor herumlaufenden Ober, und der schickte uns nach oben zum Biergarten direkt an der Kellerwirtschaft. Dort gab es dann auch Maibock – aber: wohl nur aus der Flasche. Er schmeckte langweilig und flach und hatte hauptsächlich Alkoholgehalt. Die beeindruckende trockensektähnliche Rezenz des Bockes aus den Bräustuben der Brauerei ließ sich nur ansatzweise erahnen. Auch war die Maß auf den Millimeter genau eingeschenkt – ein weiterer Hinweis, dass wir hier Flaschenbier bekamen.

    Mein ultimativer Tipp also heuer wie letztes Jahr: Augustiner Maibock nur in der Brauerei – an der Landsberger Straße 19 trinken! Dort habe ich ihn heuer auch schon wieder probiert. Er schmeckt genau so gut wie im vergangenen Jahr.

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