WUGer Bierbrom

Zum Muttertags-Wochenende weilte ich mal wieder in meiner Heimat, natürlich musste gleich der Getränkemarkt besucht werden und ein Kasten Wettelsheimer Kellermärzen besorgt werden. Dabei fielen mir einige lokale Biere auf, die ich noch gar nicht bewußt probiert hatte, so fand ein kleines Sortiment aus dem Landkreis WUG (und angrenzenden) seinen Weg in meinen Kasten:

Zuerst haben wir davon die beiden Ritter probiert – vielleicht kann sich der geneigte Leser daran erinnern, daß ich gar kein Weißbier (Weizen, wie wir Franken sagen) mag, doch genau das ist der Weiße Ritter. Mir gefiel aber der Name und das Etikett, sodaß ich oliverxt77 diesen Test einfach aufdrängen mußte, derweil ich mir das Helle vom Ritter aus Nennsling‘ gönnte. Wir waren beide recht zufrieden damit! Der Weiße wurde für süffig, bekömmlich und schmackhaft befunden, der Helle schien zwar sehr hell im Glas, sehr sprudelnd, war aber an einem warmen Frühsommernachmittag auch sehr erfrischend, roch sehr angenehm, gerade die rechte Milde und doch hopfenherb…

Ein wenig später teilten wir uns noch das Gutmann-Helle; in unsern Kreisen ist Gutmann aus Titting ja eigentlich nur für sein Weizen bekannt und beliebt. Naja, das wird auch so bleiben: das Helle muß man nicht nochmal kaufen.

Aber sind wir mal gespannt, was der Rest noch so hergibt…

Gut 2 Wochen später – inzwischen mußte ich wieder mal erfahren, daß man in Frankreich kein Bier trinken kann, denn nicht mal das am wenigsten schlechte aus dem Elsaß hat irgendeinen Geschmack, der den Begriff Bier rechtfertigt…

Aber ich konnte auch die 3 restlichen Mittelfranken probieren:

Das Siegwart-Bier aus Weißenburg ist, schön gekühlt (aber nicht zu arg!) ein nettes Durstlöscher-Bier: kein komplizierter Geschmack, abe auch nicht fad, eher auf der herben Seite, sehr erfrischend.

Das Rother Kellerbier hingegen, trotz hübschester Aufmachung der Runde und vielversprechendem Namen: schlechter als Durchschnitt, geschmacklich eher ein Maurerbier als ein Kellerbier ;-(

Und als letzter im Bunde der kleine Wet. Oje, ein 0,3er in einer „Essigflasche“ (grün, ein no-no für gute Biere) und dazu noch ein Pils aus Franken: es muß wirklich am Wasser liegen, daß die Franken kein gutes Pils brauen können. Das Wet ist wohl für die Jugend gedacht, die vor der Szenekneipe herumsteht und aus Langeweile an einem Fläschchen nuckeln muss, da ist es nun schon einerlei was drauf steht (und drin ist). Aber ob das in München oft beobachtetes Klischee auch in Wettelsheim und Umgebung funktioniert? Ich geh da doch lieber wieder auf den Keller, freue mich auf „dadabrod“ (fränk. für Tatarbrot, was mitnichten ein Brot mit Tartar ist) und das beste Bier der Welt!

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

5 Kommentare

  1. Wie verschieden die Geschmäcker doch sind: andere loben das Gutmann Untergärige Helle in den höchsten Tönen: http://www.bier1.de/Gutmann%20Vollbier.htm – und bei manch anderen Bieren kann ich diesem Blogger durchaus auch zustimmen…

  2. Hallo Benhur,
    Ich hatte gestern abend die Gelegenheit in lockerer Runde das von Dir als „schlechter als Durchschnitt“ vorgestellt und getrunkene Rother Kellerbier zu trinken. Und siehe da! Nach meinem Geschmacksempfinden ist das sehr wohl eine Empfehlung!!! Sehr süffig und ausgewogen im Malz- und Hopfengeschmack war erst nachdem der Kasten leer war schluß. Ich hatte auch heute Früh keine Nachwehen, was mich auf gute Zutaten schliesen läßt. Freue mich schon aufs nächste mal!

  3. Ja, ich muss mein eigenes Urteil auch revidieren, nachdem ich dieses Wochenende in trauter Runde dazu „gezwungen“ wurde, reichliche Mengen Rother Kellerbier zu vernichten: in der richtigen Temperatur (einen Hauch kühler als ich üblicherweise mein Bier mag) und gut aufgeschüttelt ist es durchaus trinkbar und hat auch ein wenig Kellerbier-Geschmack. Also, das mit dem Maurer-Bier nehme ich zurück, aber das nächste mal trinke ich doch lieber wieder mein Lieblingsbier! Obwohl auch mir das Rother weit bekömmlicher war, aber daraus auf die Qualität der Zutaten zu schliessen, geht mir doch zu weit – wo ich ja jetzt weiss, dass ich gerade mein Strauß-Märzen gar nicht gut vertrage (Verdauung), obwohl es bei der enormen Geschmacksqualität aus guten Zutaten gemacht sein MUSS!

  4. und nun noch ein Wort vom „Verantwortlichen“:
    nachdem ich 3/4 des kompletten Blog-Teams mit dem „ungeniesbaren“ Rother Kellerbier vergiftet habe (und alle es schön brav ausgetrunken haben), kanns wohl doch nicht so schlecht sein. Aber beim nächsten Mal gibts wieder Strauss, versprochen!
    Willi

  5. Auch beim Gutmann Untergärig mußte ein Nachtest her. Und so habe ich mir heute eins gekauft. Im Glas ist es schon sehr hell. Auch gibts nur wenig Schaum. Ist wohl weinig gehopft. Zug um Zug leere ich mein Glas von dem leicht süffigem Bier. Schmeckt etwas cremig beim Schlucken. Hier kommt auch ein deutlicher Hopfengeschmack hervor. Keine Ahnung was mit dem Untergärigem Bier damals war – heute hat´s geschmeckt.

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