Der Mai geht zu Ende, die Böcke gehen aus. Da habe ich gestern noch schnell den Maibock der Münchner Hofbräu probiert. Der farbliche Eindruck des Bieres war recht verheißungsvoll. Und auch die Schaumkrone sah ganz gut aus.
Aber schon der erste Schluck war eine herbe Enttäuschung. „Herb“ im wahrsten Sinne des Wortes. Das Bier schmeckte mir wie eine stark bittere, leicht säuerliche und kalte Brühe, der man ein klein wenig künstlichen Süßstoff beigemengt hat. Da wundert es mich nicht, dass ich im ganzen Biergarten keinen weiteren Gast mit Maibock im Glas gesehen habe. Dieses Bier muss man wirklich nicht getrunken haben.
In der Regel trinke ich, wenn ich mehrere Sorten durchprobiere, zuerst die leichteren und steigere dann langsam zu den schwereren. In umgekehrter Reihenfolge würden die leichteren Biere schwieriger zu schmecken sein. Beim Hofbräu musste ich es anders herum angehen. Nach dem Maibock-Schock hieß es langsam zurückbauen: Als zweites kam das Helle. Auch nicht der Brüller, aber weil nicht so intensiv eingebraut wie der Bock schon deutlich weniger schlecht. Doch immer noch langweilig bitter und wie mit etwas mehr Süßstoff versetzt. Erst das Radler am Schluss war halbwegs genießbar. Das lag aber mit Sicherheit nicht am Bieranteil des Mischgetränks.
Da muss ich dir recht geben, das Bier ist wirklich sehr schwer und herb, aber wenn man mit etwas leichteren Sorten anfängt kommt es sehr gut an, da man alles andere überhaupt nicht mehr schmecken würde! Noch ne Zigarre dazu und es schmeckt hervorragend, aber man muss diesen Geschmack schon mögen – bestimmt nicht gedacht für Mädls! 🙂