Ayinger Jahrhundertbier

Es ist ja kaum zu glauben, aber wir haben über ein Jahr gebraucht, um vom Jahrhundert-Zwickel der Ayinger zum Jahrhundertbier zu kommen!

Nachdem dieses Jahr das Zwickl fast wieder genauso göttlich war wie letztes mal, war ich hinreichend motiviert, nach Flaschenbier Ausschau zu halten, um dieses Bier öfter geniesen zu können. Fündig bin ich da ja schon mit dem hervorragenden, ach, was sag ich: herausragenden! Frühlingsbier geworden, das es leider bald nicht mehr gibt (dafür kommt hoffentlich der Sommer). Und nun gibt es also das fertiggereifte ehem. Wunder-Zwickl als Jahrhundertbier aus der Flasche! Die Erwartungen sind hoch, werden sie gehalten?

Wie erwartet ist die Farbe nicht mehr ganz so hell und zitronig wie beim Zwickl, ein bischen goldener, geradezu perfekt würde ich sagen. Auch der Schaum ist ganz wunderbar; ob er lange hält kann ich gar nicht sagen, denn so lange wollte ich diese Schönheit gar nicht ansehen, ist ja schließlich zum Trinken da! Das ausgereifte Bier schmeckt – ebenfalls erwartungsgemäß – nicht mehr ganz so spritzig wie der Zwickl, die Einzelbestandteil-Geschmäcker haben sich schon mehr zu einem einzigen Geschmack vereint. Es ist immer noch ein Bier von der frischen, lebhaften, „hellen“ Sorte, aber eben auch ein bischen malzig. Auf der Qualitätsskala der Flaschenbiere ziemlich weit oben, aber gegen den überwältigenden Genuß des frischen Zwickls vom Lagertank kann es gar nicht standhalten, und ich würde es auch noch ein bischen unterhalb des Frühlingsbieres ansiedeln, denn das gehört schon zu den besten Flaschenbiererlebnissen die ich ausserhalb Frankens je hatte.

Fazit: Die Verwandschaft ist zum Jahrhundert-Zwickl ist deutlich zu erkennen, aber es verhält sich in etwa wie ein Mitt-Dreissiger neben seiner 21jährigen Schwester 😉 Unbedingt kaufen, es sei denn ein Frühlingsbier steht daneben!

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

Ein Kommentar

  1. Ich weiß nicht, was die Leute hierzulande mit dem Ayinger haben – wenn sich da in den letzten 10 Jahren nicht gewaltig was am Geschmack geändert hat .. trink ich lieber ein Jever oder Moninger.

    cu, w0lf.

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