Auf meiner Entdeckungsreise im fränkischen Bierreich letzte Woche habe ich auch in Vierzehnheiligen wieder etwas neues dazugelernt. Zum ersten dass es dort auch ein Klosterstüberl gibt, in dem man sein Bier und eine Brotzeit einnehmen kann. Und zum zweiten, dass die Brauerei dort auch Spezialbiere ausschenkt, wie z.B. das naturtrübe Lagerbier.
Sogar noch ein drittes habe ich gelernt: Dass man an Werktagen bequem mit dem Auto den Berg hinauf bis zur Brauerei fahren kann. Der Berg ist nur an Samstagen von 12 bis 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen bis 19 Uhr für Autos gesperrt. Alkoholsperre ist freilich rund um die Uhr – für den Fahrer!
Das Klosterstüberl hatte ich noch nicht entdeckt gehabt, weil ich bisher entweder selbst Fahrer gewesen war, oder weil ich zu Fuß gekommen war und dann immer gleich draußen im Biergarten Platz genommen hatte. Diesmal also kamen wir zu zweit im Auto, genau zur Mittagszeit. Nachdem wir uns zwei mal vergewissert hatten, dass die Auffahrt wirklich erlaubt war, parkten wir vor der Brauerei. Ich meinte zuerst, dass wir wohl nichts bekommen würden. Keine Brotzeit, und Bier höchstens in der Flasche aus dem Brauereiladen. Während wir ratlos vor der Brauerei herum standen, drückte meinen Begleiter etwas die Blase. Und da bemerkten wir erst den Wegweiser zum WC und gleich darauf den Eingang zum Stüberl. Das Mittagsmahl war gerettet.
Drinnen dann zeigte uns das kleine Täfelchen auf dem Tisch gleich, was es heute hier zu probieren gab: Naturtrübes Lagerbier. Das auffälligste Geschmacksmerkmal dieses Bieres war seine ausgesprochene Milde, verbunden mit perfekter Ausgewogenheit in zartem Malz- und Hopfenaroma. Unter allem lag eine leichte angenehme und erfrischende Säure. Alles in allem ein Bier, das man jeden Tag von früh bis spät trinken könnte.
Die optischen Merkmale waren ebenfalls perfekt. Die Bilder sprechen für sich.
Fazit
Durch seine Mildheit und durch seine zartsäuerliche Würze ist es ein ideales Bier für den Reisenden und den Pilger. Ein perfekter Durstlöscher für unterwegs. Auf der Pilgerreise im Obermaintal immer kurz in Vierzehnheiligen Halt machen, Durst löschen und weiter pilgern.
….kann nur jedem Pilger nach Vierzehnheiligen empfehlen, in der Brauerei auch einen „Nothelfer-Trunk“ zu sich zu nehmen! Der heißt tatsächlich so, aber nicht, weil die Brauerfamilie tatsächlich Trunk heißt (fragt den Senior, wie es dazu kam, nette Geschichte!)
Ein Trunk, ich nenne ihn mal Schwarzbier, der einem nach dem ersten Schluck ein bewunderndes „Öööha“ entlocken wird.
Ein MUSS, für alle Liebhaber der dunklen Biere!
Da will ich doch mal hoffen, daß die Zeit auch für einen Besuch der Basilika gereicht hat – die ist nämlich auserordentlich schön.