Unsere Lieblingsbrauerei in Nürnberg liegt ja bekanntlich in Gostenhof, so war es endlich einmal wieder angesagt, dorthin zu pilgern, um mit Freunden nicht nur ein leckeres Bier vom Faß vom Brauer zu geniessen, sondern sich auch noch mit fränkischer Speis‘ verwöhnen zu lassen. Aber an diesem Abend gab es einige Überraschungen für uns:
Zunächst mal liegt Goschdnhuuuf nämlich nicht in Nürnberg, sondern in Anatolien! Vom Ende der Strasse kommend konnten wir schon türkische „Dudlmusik“ hören und Feierstimmung spüren: direkt vor der Kneipe war gerade eine Hochszeitsgesellschaft dabei, den Strassenverkehr durch Tanz und Ausgelassenheit zu blockieren und uns zu zeigen, was feiern und lustig sein wirklich heisst! Und dazu brauchten die nur eine große Pauke und so eine Quietschflöte, dazu noch ein wenig Glitzergewand, natürlich eine hübsche Braut…
Wir waren trotzdem froh, drinnen noch einen Tisch zu ergattern, denn von der Musik geht der Durscht nicht weg. Damit gelang dem Wirt bzw. Brauer aber schon die zweite Überraschung: es gibt Bock! Der muss natürlich probiert werden! Es ist ein heller, und wie hübsch, und riecht lecker und schmeckt auch genauso: frisch, perfekt ausgewogen zwischen Hopfen, aber nicht bitter, und Malz, aber nicht süß, und sowas von leicht und süffig, dass man ihm die Stärke erst viel später anmerkt. Wow, ein neues Lieblingsbier, da laß ich ja sogar das Rotbier stehen, und das heißt was!
Damit ich aber nicht nach kürzester Zeit untern Tisch falle, musste zwischendurch doch was leichteres eingeschoben werden, zunächst ein Schwarzbier, das aber im direkten Vergleich gar keine Chance hatte, dann doch ein Rotes, und schliesslich – schäm – auch eine Apfelschorle. Und da war die dritte Überraschung: eine lokale Sorte, schmeckte selbst als Schorle apfeliger als alles was ich je getrunken hatte – es erinnert mich sehr an Mutters „James Grieve“, eine alte und sehr schmackhafte, fruchtig Sorte. Und das Beste: die Schorle erfrischte so sehr, dass danach noch ein Bock rein passte (ins Hirn ;-))
Im übrigen war auch die Küche für eine Überraschung gut: obwohl ich vergeblich auf die sagenhafte Bratwurstsülz mit Bratkartoffeln hoffte und Willi leider doch nicht das allerletzte Schäufele bekam, hätte uns gar nix besseres passieren können als die Reiberdatschi mit Rosenkohl und Gorgonzolasoss und die Brotzeitplatte, mmhh, lecker!
Also, ein rundum gelungener Abend mit viel Genuß – Schanzenbräu wird dringend weiterempfohlen!
Ich sitze gerade auch im Schanzenbräu, dem Foto nach zu urteilen einen Tisch weiter vorn als Ihr.
Nach einem Roten habe ich einen Bock bestellt. Diesen finde ich wie Ihr extrem gut gelungen, und auch sehr treffend beschrieben. Ich würde noch ergänzen, dass er schanzenbräutypisch eher trockenen Charakter hat. Den Alkohol aber merk ich wohl!
Der Bock ist eindeutig auch meine Empfehlung. Beim Rotbier möchte ich darauf hinweisen, dass es in der Hausbrauerei Altstadthof zu Füßen der Burg noch ein weiteres Rotbier gibt. Habe es erst gestern wieder getrunken. Zur Zeit würde ich sagen: Rotbier im Altstadthof, Hellen Bock im Schanzenbräu. So kommt man wenigstens etwas rum in der Hauptstadt der Metropolregion 😉