Emmerbier aus Riedenburg

Es ist in München immer noch zu warm, um auf Weihnachtsmärkten Glühwein trinken zu können, also beschließt meine Gruppe, lieber in den nahen Ratskeller zu gehen. Als erstes überprüfe ich die Getränkekarte, und finde tatsächlich ein Bier, das ich schon immer mal probieren wollte: Emmerbier!

Die Bedienung konnte mir zwar nichts dazu sagen, nicht mal welche Brauerei das Bier herstellt, aber es wurde mir in der Flasche serviert, so konnte ich selber lesen: aus Riedenburg.

Wunderbar ist die rötliche Farbe, fast schon mit einem Stich violett drin, in seidenmatt-Glanz. Das „Naturtrübe“ kommt ganz ohne Flocken oder Grieslichem aus. Gekrönt wird das auch noch von einem sehr schönen festen beigen Schaum. Der Geruch ist sehr zart, durchaus eher die Malznote, kein Hopfen- oder Hefe-Geruch. Im Vergleich zu anderen malzig riechenden Bieren nimmt man auch eine gewisse Würze oder Fremdartigkeit war, ich führe das auf den Emmer zurück. Daneben ist auch noch Einkorn und Dinkel enthalten, von letzterem kenne ich allerdings auch so eine Geruchs- und Geschmacksnote im Mehl/Brot. (Gerste und Weizen ist übrigens auch noch drin.)

Aber nun zum Wichtigsten, dem Geschmack. Leider bleibt das Bier hier hinter den Erwartungen zurück: es ist auch im Gaumen eher zart, von vorn bis hinten ist nur ein ganz leichter Getreide- oder Würze-Geschmack über einem typischen Grund-Biergeschmack wahrnehmbar. Auch wenn es obergärig mit Weizenmalz ist, schmeckt das Emmerbier überhaupt nicht nach Weißbier. Für ein Helles wäre es aber zu wenig spritzig und für ein Dunkles zu wenig malzig. Tja, ist eben ein Emmerbier!

Fazit: man muss deswegen nicht in den Ratskeller pilgern, aber wenn man eh da ist, kann mans auch gut mal probieren.

PS: Es handelt sich übrigens auch um ein Bio-Bier!

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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