Whiskey-Weisse von Hösl

Ralf hat mich auf das Thema gebracht, wie paßt Whisk(e)y wohl zum Bier? Da kommt oliverxt77 an und stellt eine Flasche „Whiskey-Weisse“ der Oberpfälzer Brauerei Hösl vor mein Gesicht! Hm, was ist das denn nun wieder?

Die Flasche hat ein wunderschönes Label mit dem altmodischen Schriftzug und dem Bild der Holzfässer im Keller. Der Untertitel lautet „gebraut mit Whiskey-Malz“, aha. Auch Whiskey-Malz ist meist Gerstenmalz, es ist allerdings oft recht rauchig bzw. torfig. Das verheißt auch die Beschreibung auf der Rückseite:

Die Speizal-Mischung aus Whiskey- und Weizenmalz verleiht diesem Weißbier eine angenehm torfig, rauchige Note …

Das klingt auf alle Fälle interessant! Für die Optik bekommt das Bier auf jeden Fall schon mal eine Note 1, denn die dunkel-bernsteinerne Farbe, schön trüb aber doch leuchtend, wird gekrönt von einem schönen festen Schaum, der aber doch nicht gekünstelt wirkt.

Steckt man die Nase ins Glas, riecht man zwar den ganz typischen Weizenbier-Geruch, über diesem Hintergrund steht aber ein sehr sehr deutlicher Whiskey-Geruch, durchaus wie bei einem gefälligen schottischen Single-Malt, nicht zu rauchig, auch nicht zu luftig, mit einem deutlichen „Holzfaß“. Das ergibt klar auch eine olfaktorische Bestnote.

Geschmacklich ist sofort der deutliche zitronig-frische Antrunk eines Weizens im Vordergrund. Wenn man gut aufpaßt, spürt man auch im Verlauf am Gaumendach diese Whiskey-Spur, die die Nase schon kennt. Auch bis zum Abgang ist diese Note erkennbar, aber man muß schon gut darauf achten, sonst geht sie nämlich im allgemeinen zitronigen Weißbiergeschmack unter. Weil das Whiskey-Erlebnis gustatorisch zu schwach ausgeprägt ist, gibt’s von mir dafür nur Note 2-3, denn ich hätte mir das sehr viel deutlicher gewünscht.

Fazit: Ein gutes Weißbier mit dem extra-Genuß für die Nase.

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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