Diese Flasche Koreb ist wieder ein Mitbringsel – eigentlich ein Verfechter des Reinheitsgebotes, macht mein Kollege hier eine Ausnahme, denn das Brauen mit Honig sei durchaus eine alte Tradition in dieser Gegend. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt:
Ich bekomme kaum Schaum ins Glas, ok, ist ja auch ein Ale, das den Ruf hat, etwas „schal“ auszusehen. Das trübe Goldgelb macht aber optisch schon was her. Und von weitem schon werde ich durch den starken süßlichen Honigduft abgelenkt. Komme ich näher, rieche ich dazu auch noch dunklen Wald und etwas kräuterig Schweres. So habe ich noch kein Bier gerochen (auch kein Met, „Honigbier“).
Und dann der erste Schluck: huch, was ist das?! Ganz vorne auf der Zunge ist es bizzelig-fruchtig-zitronig, dann aber gleich dieser dunkle Tannenwald, ein Geschmack wie Tannennadeln, der schlagartig in einer Honig-Süße zu explodieren scheint, um sich dann beerig niederzuschlagen und dabei noch Sprenkel von Bittere hinterläßt… Unglaublich, das ganze ging so schnell, sind so viele Aroma-Erlebnisse, ich komme mit dem Schmecken gar nicht hinterher. Was für ein Getränk!!!
Als Begleiter zum Essen ist es zu dominant. Nach der Hälfte der Flasche spüre ich den Alkohol, jetzt kommt auch im Duft mehr Malz durch, und auch geschmacklich beruhigt sich alles etwas.
Toll gemacht, hier ist das Überschreiten der Reinheitsgebotsgrenzen wirklich gelungen.