Anläßlich unseres eigenen Altbier-Brauens wollten wir nach dem Spindeln vor dem Abfüllen unseres Suds doch gern ein paar professionell gebraute Altbiere verkosten. In München, zumal in der Au, geht das sogar ganz bequem: Im Tap House gibt es nämlich unter den ca. 200 (!) Bieren auch einige Altbiere mit hervorragendem Ruf…
Kürzer Alt
Den Anfang macht ein Alt aus der recht neuen Brauerei Kürzer, hier im Tap House vom Faß! Altbiertrinker hat uns in seinem Kommentar ja schon empfohlen, dieses Alt zu probieren – was wir hiermit tun:
Es ist schon recht dunkelbraun, das hätte ich bei einem Alt so gar nicht erwartet. Ein toller Schaum sitzt obenauf, unregelmäßig grobporig, und läßt einen malzig-fruchtigen Duft durch. Im Antrunk schmecke ich ganz deutlich Brombeere! Sehr vollmundig, und zart-würzig im Abgang. Ein wunderbares Erlebenis! Außerdem schmeckt es ganz deutlich wie unser eigener Sud, das heisst, unser Bier ist auch typkonform gelungen…
Uerige Alt
Das trank ich nun auf Empfehlung von Ralf, der es ja in seinem Altbier-1×4 schon gelobt hat. Hier im Tap House bekommt man es aus der Flasche, die sich mit einem lauten Knall beim Öffnen der ganzen Kneipe bekannt macht. Es ist sogar noch ein bischen dunkler als das Kürzer, der Duft etwas zarter und malziger. Es hat eindeutig die komplexere Geschmacksentfaltung – siehe auch Ralfs Eindruck. Sehr fein, und wirklich eine Steigerung des sehr Guten.
Uerige Doppelsticke
Zur Krönung muss jetzt aber noch das Doppelsticke dran. Das ist mit 8,5% alc. schon ein Doppelbock. Es ist fast schon schwarz, so dunkel, auch wieder mit einem fantastischen Schaum. Im Antrunk schmecke ich etwas wie mit Honig gebackener Banane, aus der sich aber auch ein hochkomplexer Aromenverlauf entwickelt. Es ist so vollmundig, dass man es schon fast beißen kann. Ein tolles Bier, ein spitzen Dessert!
Jetzt steht aber fest: ich muss nach Düsseldorf, auch die anderen Alt probieren!