Auf-Hell-ungen in der Coronazeit – Nr. 1: Griesmüllers Altstadtbrauerei

Am 24.07.2020, also mitten in der schon so lange dauernden Coronazeit, hat der Brauer und Mälzer und (!) Braumeister Franz Rottenkolber in der Altstadt von Ingolstadt eine neue Hausbrauerei eröffnet: Griesmüllers Altstadtbrauerei. Dieser Mut allein schon verlangt großen Respekt. Damals braute er noch im Lohnbrau außerhalb der Gaststätte. Leider hatte ich im vergangenen Jahr keine Gelegenheit, den Franz in Ingolstadt zu besuchen. Denn schon exakt 100 Tage nach der Eröffnung musste er das Lokal wieder schließen. Die dritte Welle und der so genannte „Lockdown light“ sorgten dafür . Und wir alle wissen ja, wie heavy der Lockdown werden sollte. Jetzt ist aber wieder auf, und man kann zur Zeit auch ganz gut reisen. Also habe ich mich auf den Weg gemacht, den Griesmüller in seiner Brauerei mit einem Besuch zu überraschen.

Die Überraschung lag dann allerdings ganz auf meiner Seite. Ich fand eine sehr fein und gemütlich eingerichtete Gaststätte vor, in deren hinterem Bereich die bereits voll in Betrieb befindliche Brauerei liegt. Franz hat ein 6hl Sudwerk, der Brauraum insgesamt lehrbuchmäßig eingerichtet mit allem was dazu gehört, einschließlich offener Gärung und ausreichend Lager- und Ausschanktanks. Dazu eine Anlage für die Fassabfüllung und sogar ein automatischer Flaschenfüller ist vorhanden. Ich war sehr beeindruckt. Am 17. Juli 2021, da war ich leider schon weiter gefahren, gab es ein „Pre-Release“ mit Vorab-Ausschank aus der neuen Brauerei. Ab nächster Woche geht’s dann richtig los mit dem Ausschank der Biere aus der hauseigenen Anlage in der Schulstr. 19 in der Ingolstädter Altstadt. Ein guter Grund für mich, bald wieder nach Ingolstadt zu reisen und zu schauen, wie sich der Geschmack von Franz Rottenkolbers Bieren aus dem eigenen Haus im Vergleich zu den lohngebrauten verhält.

Die Biere aus der „alten“ Herstellung bereits müssen sich vor anderen Bieren nicht verstecken, ganz im Gegenteil! Ich kam nicht umhin, Griesmüllers Altstadtbrauerei gleich auf WuBi.de bekannt zu machen. Thomas Glocker, Geschäftsführer der „Wirtshaus- und Biergartenfreunde“, „WuBi“ eben, hat meinen Informationstext zur Brauerei freundlicherweise gleich 1:1 in die Brauereiendatenbank aufgenommen, in der jetzt steht:

Eine junge Hausbrauerei in der Altstadt von Ingolstadt: Schulstraße 19 in 85049 Ingolstadt, Gegründet 2020. Ab Juli 2021 mit Brauerei und Ausschank alles komplett im Haus. Der Braumeister Franz Rottenkolber macht ein klassisches Helles mit erfreulich viel Geschmack, malzbetont und durchaus vollmundig. Bei den Stammgästen ist das Export sehr beliebt. Abgerundet wird das Sortiment durch ein bernsteinfarbenes fruchtiges und samtig weiches Weizen sowie wechselnde Saisonbierspezialitäten.

😛 oh, wie hat mir das Griesmüllers doch geschmeckt, und wie schön, dass ich mich jetzt einmal selbst zitieren kann. Die „Saisonbierspezilität“ bei meinem Besuch war übrigens ein Rauchbier. Schön trüb, an das Weizen erinnernd ebenfalls sehr weich und bernsteinfarben, und dabei doch mittelstark rauchig, sodass es Rauchbiernovizen nicht gleich so erschreckt wie es ein Schlenkerla mitunter tut, und ein Neuling damit behutsam sich an Rauchbier herantasten kann.

Also: Auch in Coronazeiten gibt es Lichtblicke. Das Helle von Franz Rottenkolber ganz vorne dran. Respekt, Franz, für Deinen Unternehmermut. Und ganz ganz großen Respekt für die außerordentlich hochwertigen Biere, jedes einzelne davon eine Aufhellung in dieser Zeit.

Ralf

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

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