Giesinger Hausbrand

Aus der kleinen Giesinger Hausbrauerei hatte ich ja bereits über das Kellerbier berichtet, nun stand das Rauchbier zum Test an. Dazu unbedingt die Vorbemerkung, daß ich eigentlich kein Rauchbier mag, jedenfalls nicht, wenn es allzudeutlich rauchig schmeckt; trotzdem hatte ich mir damals eine Flasche mitgenommen, denn ich wollte schon alle beiden verfügbaren Sorten probieren. So ging ich durchaus mit Skepsis an diese Aufgabe, aber auch mit Spannung und Vorfreude, denn das Kellerbier war ja eine regelrechte Erleuchtung, äh, Erhellung!

Beim Öffnen bemerkte meine Nase schon mal wohltuend – nichts! Kein Rauchgeruch, auch kein ganz zarter! Na sowas? Flugs eingeschenkt, geschwenkt, nochmals gerochen: nada, das ist jetzt aber schon ein bischen enttäuschend! Die Farbe ist irgendwie auch nicht wie ein Rauchbier, viel zu hell, zu gelb; eigentlich genau wie das Kellerbier! Aber wie schmeckts denn nun? Tja, genausowenig Rauchgeschmack wie Rauchgeruch, komisch. Also gut, dann nehmen wir mal an, das ist gar kein Rauchbier, sondern ein mir unbekanntes Bier einer kleinen Brauerei, die vorzügliches Kellerbier machen kann, wie fällt mein Urteil dann aus? So: ein angenehmes, leicht hopfiges, leicht erfrischendes, leicht malziges Helles, das mit Sicherheit zu jeder Gelegenheit paßt, aber auch nicht total umwerfend ist. Ich denke, ich muß da bald nochmal hin und ein paar Vergleichsflaschen besorgen, ob hier bloss ein falsches „Pickerl“ auf die Flasche geraten ist?

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

3 Kommentare

  1. Rauchbier rulez! Ich liebe den Geschmack, die Cremigkeit, die Farbe, den Schaum eines guten Rauchbiers.

    Wenn Du keinen Rauch magst, probier‘ Steinbier. Die Rauchnote ist hier nicht so betont, das Bier erfrischender.

    Leider ist Steinbier in München sehr schwer aufzutreiben und der Braustil eher selten zu finden, weil aufwendig.

  2. Ich hatte 1x ein Steinbier, meine ich, kann mich aber nicht mehr erinnern, welches – sicherlich ein fränkisches. Ich ahne vage, daß es mir schmeckte.
    Bierbaron, wenn du sagst „schwer aufzutreiben“ heißt es aber doch, es ist aufzutreiben – wo? welches? Wir sind immer für Tipps zu haben, was wir denn gutes probieren können – besonders in der „Bierwüste“ der Großbrauereien ;-(

  3. Einige „Biershops“ im Internet führen Steinbier, Versandkosten etc. sind aber teilweise sehr hoch.

    Im Falle des Leikeim-Steinbiers wird das Vertriebsnetz momentan noch aufgebaut, lt. Aussage eines Brauereimitarbeiters. Das bedeutet: Außerhalb der näheren Umgebung von Altenkunstadt wirst du momentan wenig Glück haben.

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