Jetzt ist es ja leider offiziell: Der Forschungsbrauerei steht die größte Änderung seit ihrer Gründung bevor. Stefan Jakob, Enkel des Gründers der Forschungsbrauerei Gottfried Jakob und aktueller Inhaber, steigt aus dem Familienbetrieb aus. Über seine Gründe lässt er bisher sehr wenig verlauten. Die Gäste spekulieren dagegen viel. Gerüchte gibt es mehr als Maßkrüge im Schrank des Bräustüberls stehen. Darum will ich mich hier gar nicht erst darüber auslassen.
Um die Saison 2010 sauber abzuschließen, und vor allem, um den Bierkeller für eine mögliche Übergabe an einen neuen Brauer oder Pächter oder beides in einem klar zu machen, gibt es aus diesem Grund heuer eine Besonderheit in der Forschung, nämlich eine
Verlängerung
so lautet die Überschrift auf den Hinweisschildern am Eingang zum Biergarten und zum Bräustüberl. Nach dem offiziellen Saisonabschluss am 17.10.2010 hat die Forschung dieses Jahr noch länger auf. Geplant ist bis zum Samstag, dem 30. Oktober, vorausgesetzt, es ist noch Bier im Keller.
Also nochmal zum Mitschreiben: Ab Dienstag 19.10.2010 bis zum 30.10.2010 ist jeweils von Dienstag bis Samstag von 17:00 bis 23:00 Uhr geöffnet – bis „der Bierkeller sich leert“. Wer jetzt genau hingelesen hat, der wird bemerkt haben, dass sich da ein zusätzlicher Ruhetag eingeschlichen hat: Sonntag ist zu! (Montag auch – wie immer.)
Die Küche wird in dieser Verlängerungszeit weitestgehend kalt bleiben. Am 19.10. gab es eine kleine Speisekarte mit dem Obatzd’n, einer Brotzeitplatte und warmen(!) Debreziner Würstchen. Weil in der Forschung derzeit alles anders ist als sonst, kann ich für die Speisekarte während der kommenden Tage keine Voraussage abgeben. Überraschung ist angesagt, jetzt so wie im kommenden Frühjahr. Und falls ich es noch nicht gesagt haben sollte:
Der „Ausverkauf“, bzw. das Kellerleertrinken in der Forschung läuft (leider) bestens. Der Brauer und Noch-Wirt Stefan Jakob meint, es könnte gar nicht mehr bis zum kommenden Samstag reichen. Schankraum und Probierstube sind nämlich jeden Abend voll besetzt.
Die kleine mit Kreide geschriebene Speisekarte mit ein paar Brotzeiten drauf kommt auch gut an. Mein Favorit davon ist das Brotzeitbrettl, das es so vorher nicht gegeben hatte.
Fast schon möchte ich sagen, dass in diesen Verlängerungswochen ein richtiges „back-to-the-roots“ stattfindet: Im Mittelpunkt steht das Bier, und dazu eben nur die kleine Brotzeit. Die Gäste, die jetzt noch kommen, sind in der Überzahl Einheimische und Stammgäste. Ich fühle mich fast so wie in einer der kleinen Brauereien Oberfrankens. Soooo schöööön ist es in der Forschung diese Tage noch 😛 Und wird es hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder sein! 😐