Die Forschung ist wieder auf

… und keiner hat gemerkt, dass sie zu war. So kommt es einem jedenfalls vor. Letzter Tag 2011 war der 18. Dezember, und der erste Tag 2012 war bereits am 14. Januar. Astronomisch gesehen war das nicht einmal ein voller Mondzyklus. Und in dieser Zeit mit Weihnachten, Silvester, Neujahr, Dreikönigstag – da hatte ich ganz anderes im Kopf als sehnsüchtig an die Forschung zu denken. Diese Sehnsüchte kamen früher auch erst so ab der zweiten Januarhälfte auf, wenn die Forschung damals noch zu war, und man noch bis in den März auf die Wiedereröffnung warten musste.

Jetzt, mit der Inhaberfamilie Silbernagl, ist das alles viel entspannter. Trotzdem muss ich sagen, dass mir die rauschenden Abschiedsfeste und die festlichen Wiedereröffnungen mit dem Anstich früher schon sehr gut gefallen hatten. Das fiel beim gerade vergangenen Jahreswechsel etwas unspektakulärer aus. Klar – wenn es Mon Chéri das ganze Jahr über gibt, dann ist es nichts besonderes mehr, was aber nicht bedeutet, dass es nicht trotzdem gut ist! 💡

Und wie gut es jetzt gerade ist, das „Mon Chéri“ der Forschung! Ich meine den „Blonden Bock“! Eigentlich sollte es bis zur Fastenzeit ja keinen Bock geben, so meinte Manfred Silbernagl noch im letzten Jahr. Aber er wurde nicht ganz weg getrunken, und so pflegten die drei Silbernagl-Brüder im Lagerkeller den alten Bock über die vier Schließungswochen hinweg sehr sorgfältig, mit dem Ergebnis, dass man derzeit einen Bock in einer Qualität trinken kann, die er früher nie erreicht hatte. Fast vollständig vergoren ist er jetzt, hat so gut wie keine Restsüße mehr, und ist absolut rund und harmonisch durch gereift. Ich konnte in den letzten Tagen des öfteren beobachten, wie – teils auf meine Empfehlung hin – so manche Nichtbocktrinker („Ich vertrage den nicht.“ Oder „Mir ist der immer zu süß.“ etc.) zuerst aufs Höchste von dem reifen Getränk angetan waren, um danach gleich noch einen zu bestellen. Ich fürchte, jetzt wird der Bock dann doch bald auf getrunken sein.

Neuerungen 2012

Reifer Bock

Die erste Neuerung habe ich gerade erzählt: die Gelegenheit, einen total ausgereiften und damit einmaligen Bock trinken zu können.

Neues Plakat

Weiter fällt in diesen Tagen auf, wenn man sich dem Bräustüberl nähert, dass am Sudhaus über der Küche nicht die große Tafel mit der Aufschrift „St. Jakobus Blonder Bock“ hängt, sondern stattdessen ein neu gemachtes Plakat mit einem neuen Werbespruch für die Forschung:

Sich wohlfühlen bei wahrhaftigem Bier und nahrhaftigen Speisen

Nicht ganz dudenecht, würde ich sagen. Klingt aber witzig und stimmt 100%ig 😀 . Mit auf das Plakat ist eine nett anzusehende und einladende Bedienung mit einer Maß in der Hand gemalt, und – das finde ich besonders schön – ein neues Brauereiwappen, so wie man es später auch auf das Etikett von abgefüllten Bierflaschen kleben könnte. Die Forschungseule ist da drauf, der Schriftzug und die obligatorische Altersangabe der Brauerei:

Forschungsbrauerei München

seit 1930

Bundesliga

Für machen Wirtschaftsbesucher gehört das halt einfach auch zum Bier: Am Wochenende im Stammlokal die Bundesliga kucken zu können. Das gibt es jetzt auch in der Forschung. Schonend – für die Nicht-BuLi-Fans – im am Nachmittag meist nicht genutzten Nebenraum, den ich früher mal „das gelblich-grünlich-Zimmer“ genannt hatte. Dieser ist jetzt zum Fernsehzimmer mit Beamer umgewandelt worden, in dem am Wochenende das Bundesligaprogramm vom entsprechenden Bezahlfernsehanbieter zu sehen ist.

Bockbieranstich (mit neuem Bock)

Einen solchen Anstich soll es natürlich weiterhin geben. Ursprünglich von Manfred Silbernagl geplant war, diesen am ersten Freitag nach Aschermittwoch abzuhalten. Das wäre in diesem Jahr der 24. Februar gewesen. Der Perlacher Festring aber, der bei diesem Anstich immer maßgeblich beteiligt ist, dachte noch in den Terminkategorien der Forschungsaltfamilie Jakob. Da wäre es der erste Freitag im März gewesen, also für heuer der 2. März. Es ist noch nicht ganz klar, welcher der beiden Konkurrenztermine es nun sein soll. Nur eines steht fest: Den neuen Bock darf man wieder mit Spannung erwarten!

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

2 Kommentare

  1. Inzwischen steht der Termin des Bockbieranstichs fest: Es ist der 02. März 2012, wie immer ein Freitag.

  2. Hallo,

    ich habe letzten Freitag noch zu später Stunde die FoB besucht und war angenehm überrascht von dem bekömmlichen Bock Bier. Jetzt ist mir klar warum.

    VG
    Klaus

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