Hausbrauerei Altstadthof – Maibock 2023

Nach längerer Pause war es in diesem Jahr für mich eine Pflicht und Ehre zugleich, am Ersten Mai in Nürnberg beim Maibockanstich der Hausbrauerei Altstadthof zu sein. Ganz besonders geehrt durfte ich mich fühlen, als Seniorbraumeister Reinhard Engel mich in seiner Eröffnungsrede eigens begrüßte. Auch meinen Artikel aus der Anfangszeit des Blogs zum Altstadthof Maibock erwähnte er dabei als „Ode an den Bock“. Da wurde mir heuer erst richtig bewusst, welchen Eindruck ich damit in Nürnberg scheinbar hinterlassen habe 😳

Maibock Datenblatt

Das Motto in diesem Jahr ist mehr den je: Hopfen!

Opal, Callista und Cascade wurden für die Kalthopfung verwendet. Dementsprechend hat der Maibock fruchtig blumige Noten, sehr stimmig zur Frühlingszeit. Diese dürften vornehmlich von den beiden Hopfen mit „C“ kommen, während „O“ gerne Extreme ausgleicht. Eine meisterliche Auswahl. Für die Bittere wurden Hersbrucker Tradition und Smaragd genommen, auch ein sehr ausgewogenes Duo. Die Bittereinheiten am Ende: 35 IBU.

Die Malzsorten stehen nicht im Datenblatt. Na, ein bisschen Geheimnis darf auch erlaubt sein. Der Farbe nach sind es eher hellere Malze, nicht das sonst für den Altstadthof stehende Rotbiermalz. Weil für ein Bockbier, für die höhere Stammwürze also,  auch ein höherer Malzeinsatz erforderlich ist, erstrahlt der Maibock auch heuer wieder ein einem satt leuchtenden, schon fast ins Orange gehenden Ton, und wirkt mit 6,5 % Vol. Alkohol auch hübsch belebend.

Federführend für den Sud dürfte der Juniorbräu Maximilian gewesen sein. Er durfte, oder musste, dann auch das Freibierfass anstechen, was er nach der Rede des Vaters kurzerhand mit einem einzigen lässigen Schlag erledigte.

Das „Datenblatt“ zum Maibock 2023 zeichnen Vater und Sohn zusammen als

„Die Braumeister Maximilian und Reinhard Engel“.

Trinkerlebnis

Der Hopfen steht ganz kräftig, klar und deutlich im Vordergrund. Das Malz ist zwar auch da, aber eher nur der Träger des Ganzen. Der Gesamteindruck ist eine kräftige Hopfenfruchtigkeit. Man meint fast, man würde eine erfrischende exotische Frucht beißen, deren Saft aus Bier mit zarter Süße besteht, und die sonst aussieht wie eine große edle Hopfendolde.

Müsste ich meinen Eindruck auf ein Wort komprimieren, würde ich sagen:

Ein Bier zum „Reinbeißen“.

Natürlich darf man auch dran schnuppern. Das muss man sogar. Und trinken darf man es auch. Saufen auf gar keinen Fall! In erster Line aber sollte man die eindrucksvolle Hopfenmischung im Munde wirken lassen. Reinbeißen eben und den Hopfen kauen.

Fazit

Der Hopfen ist endgültig angekommen im Maibock der Hausbrauerei Altstadthof, in Bio-Qualität versteht sich.

Mehr Hopfen geht nicht.

bestätigt auch Maximilian Engel

Über ralf

Ich bin der Ralf und komme aus Augschburg. Die Biere aus meiner schwäbischen Heimat liegen mir natürlich sehr am Herzen. Grundsätzlich aber mag ich alle feinen Biere. Im Besonderen verköstige ich auch gerne Craftbiere, schätze allerdings eher die nach der Regel aus dem Jahre 1516 gebrauten. Dazu gehören auch die fränkischen Rauchbiere, von denen ich einer der größten Verehrer bin. Mein Motto ist daher: "Alla Dooch fein's Seidla!"

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