Heute möchte ich euch mal mein Lieblingsbier (seit über 20 Jahren!) vorstellen:
Gutmann gutes Hefeweizen
Es handelt sich um ein sehr hefehaltiges helles Weizenbier (nicht: Weißbier!) aus der Privatbrauerei Gutmann aus Titting (im Altmühltal, allerdings -sorry, Franken!- im Regierungsbezirk Oberbayern). Die Familie Gutmann braut seit 1855 im Wasserschloß in Titting verschiedene Biere; nur ihr Weizenbier hat -aus gutem Grund!- überregional einige Bedeutung erlangt. Die Brauerei selbst ist wesentlich älter, sie wurde 1707 von Fürstbischof Johann Anton I. Knebel von Katzenellenbogen (echt, der hiess so!) eingerichtet. Mehr darüber könnt ihr auf der Homepage der Brauerei lesen: www.brauerei-gutmann.de
Nun aber zum Bier:
Obwohl Weizenbiere ja seit geraumer Zeit als „Sportlerbiere“, spritzig, jung, leicht, dynamisch vermarktet werden (Erdinger!), ist das Gutmann Weizen eigentlich das genaue Gegenteil. Es hat wenig Kohlensäure und ist durch den hohen Hefeanteil (sofern man die Resthefe in der Flasche -wie ich es dringend empfehle- mit einschenkt) eher cremig. Die Hefe sinkt dann wie ein Schleim langsam nach unten, im Gegenlicht sieht das klasse aus. Auch der feinporige Schaum (die Krone) bleibt -sauberes Glas vorausgesetzt- schön stehen; es ist ein wahrer Genuss, einfach nur das -volle- Glas anzusehen (im Bewusstsein: bald ist es wieder leer…).
Der Geschmack ist sehr fruchtig, man kann leicht eine Bananen-Note schmecken (Isoamylacetat). Zusammen mit den 5,2 % vol. Alkohol ist das sicher kein leichtes Bier; aber dafür gibts ja dann auch ein „Gutmann leicht“. Den cremigen Geschmack muss man mögen; deshalb scheiden sich an diesem Bier die Geister: entweder man ist begeistert oder mag es überhaupt nicht. Am besten selbst versuchen!
Bin selbst Brauereibesitzer und Liebe Hefeweizen. Mein Gott Gutmann, werde so lange an meinem Hefe arbeiten bis das da hinkommt. Einfach klasse?
Sol de Copan Cerveceria Alemana Honduras
Hallo Gutmann, Du findest das Hefeweizen Deiner Wahl und Deines Namens beim Heinrich 3000 Getränkemarkt in B.-W.; ansonsten wird es wohl schwierig … Gutmann liefert nur ca. im Umkreis von 100 Kilometern aus, und selbst große andere Getränkemärkte führen es nicht. Ist ein klasse helles Hefe. Das Gutmann ist zwar enorm lecker, aber so richtig typisch ist es für ein Hefeweizen fürt mich eigentlich nicht. Sehr hell, fast wie ein belgisches witbier, aber ausgesprochen mild und süffig… Das dunkle Hefeweizen ist auch lecker
Gutmann-Hefeweizen in BW zu bekommen ist sicher nicht einfach, wir Franken sind schon froh, dass der Gutmann jetzt bis nach Nürnberg liefert. Leider kann ich es im außerfränkischen Exil jetzt auch nur noch sehr selten genießen…
Lohnend ist/war übrigens auch die Tour durch die Brauerei mit anschließender Bierprobe, auch wenn der eine der Gutmanns nicht unbedingt sympathisch ist. Kann dafür aber keine Garantie übernehmen, meine letzte Brauereitour in Titting liegt schon 15 jahre zurück (jetzt hab ich mich aber selbst erschrocken!)
In jedem Fall ist das eher kohlensäurearme Gutmann Hefeweizen eines der besten Weizen auf der ganzen Welt.
Tja, in Baden-Württemberg habe ich jetzt keinen Tipp parat. Mein persönliches bestes Gutmann gutes Hefeweizen habe ich direkt in der Brauerei auf dem Tittinger Kellerfest genossen: siehe mein Bericht vom Kellerfest. Das Fest ist heuer übrigens wie immer im August, und zwar vom 20.8. bis 22.8.2010.
Hey heiße auch Gutmann und komm aus Baden-Württemberg. Ich würd unglaublich gern mal dieses Gutmann gutes Hefeweizen probieren. Jetzt meine Frage wie komm ich da ran. Bei uns wird das so weit ich weiß nich verkauft.
Danke schon mal im voraus.
Die bierernste Warheit ist: Johann Anton I. war kein Tierquäler und er knebelte auch keine Katzen-Ellenbogen. Im Gegenteil ist er sogar das Opfer des Artikels. Das Opfer einer einer häufigen Namensverfälschung.
„Der Knebel“ ist wahrscheinlich ein mittealterlich-deutsches Wort und bedeutete schlicht: „der Knabe“. Es hat nichts mit Werkzeugen oder Gegenständen zu tun.
Katzenelnbogen (also im Gegensatz zum Artikel: ein L und ein E weniger) ist eine Stadt irgendwo in Preußen, genauer im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz, nach denen sich das Grafengeschlecht bennante.
Korrekt heißt er also: Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen.
Wer es nicht glaubt, konsultiert die Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Knebel_von_Katzenelnbogen
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Anton_I._Knebel_von_Katzenelnbogen
http://de.wikipedia.org/wiki/Katzenelnbogen
Der hieß also echt ganz anders.
Hallo Willi,
Schön Dich als neuestes Blogmitglied dabei zu haben. Der erste Artikel ist fei gut geworden!
Habe bis heut noch keinen getroffen dem das Weizen nicht geschmeckt hat!
Prost!
Oliverxt77