Brauerei Riegele in Augsburg

Nach langem Drängen seitens unseres Augsburgers klappte es endlich auch mal mit uns, einen kurzen Ausflug in die Fuggerstadt zu machen – allerdings haben wir wirklich nur den kurzen Weg vom Bahnhof zur Brauerei gesehen, denn unser Augenmerk galt ausschliesslich den dort gebrauten Bieren.

Das erste Bier, das wir probieren mussten, war natürlich das schon mehrfach ausgezeichnete Commerzienrat – wir stimmen hier eindeutig und mit Begeisterung Ralf und den Preisrichtern zu!

Nun war das Pils an der Reihe, „Augsburger Herrenpils„. Zarthell und sanft liegt es im Glas, klein perlend. Die Nase findet dazu passend einen Duft rein nach Hallertauer Aromahopfen (die „Perle“?). Vom Antrunk bis zum Abgang schmecke ich den trockenen Hopfengeschmack, nicht bitter, sondern trocken. Kein Wunder, bei einer 3fachen Hopfengabe! Ein ganz feiner Vertreter seiner Gattung.

Auch das „Aechte Dunkle“ hat Ralf ja schon längst in diesem Blog beschrieben, nein: gelobt. Auch mich, als Liebhaber dunkler Biersorten, hat es überzeugt: fruchtiger, runder, weicher und voller als die allermeisten Dunklen.

Jetzt waren wir reif für die besonderen Biere:

Das Imperial Stout ist eine tiefschwarze Verführung, mit betörenden Malzdüften. So etwas weiches, sanftes und doch starkes, wie Samt zum Trinken, der ultimative Kamingenuß… Es schöpft seine 10% alc. aus beeindruckenden 25 Grad Stammwürze, 4 Malzsorten und 3 Hopfengaben.

Das India Pale Ale „Imperia„, eine limitierte Handabfüllung, konnten wir im Brauladen bekommen. Schon der Duft ist überwältigend, nach Zirbelnuss irgendwie, der Augsburger Wappenfrucht. Nach und nach entfalten sich Kräuter- und Fruchtaromen, man könnte den ganzen Abend die Nase dran stehen lassen… Im Antrunk ist es erst leicht fruchtig, entfaltet dann immer mehr einzelne Fruchtnoten quer durch den Obstgarten, um weiter in die würzigen Aromen des Kräutergartens überzugehen, und schließlich furios mit einem Gleichklang all dieser vorstellbaren Eindrücke abzuschließen! Oho!

Das India Pale Ale, Sonderedition Simcoe mit dem amerikanischen Hopfen beeindruckt das Auge mit seiner trüben Bernsteinfarbe und dem großporigen Schaum, aber vor allem die Nase mit dem fantastischen Duft nach Pampelmuse. Das Gaumenerlebnis steht dem in nichts nach, man meint förmlich, in die Frucht zu beißen. Die Bittere wird wunderbar gegengehalten von der Fruchtsüße – das muss von der Kombination der Hopfen Cascade und Opal kommen. Außerdem ist das Bier mit Ale-Hefe gebraut (also obergärig), sowie mit Münchner, Pilsner und Pale Ale Malz.

Zum Nachtisch gibt’s dann noch ein kleines Glas Dunklen Bock „Speziator gestachelt (mit einem rotglühenden Eisendorn erhitzt und karamellisiert): Schokolade, Kaffee, Karamell – ein Dessert eben.

 

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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