Erste Bierverkostung durch das Blog-ums-Bier

Meine Kollegen wissen inzwischen auch schon von meiner Art, Bier zu trinken, zu geniessen. Durch etliche „philosophische“ Gespräche und den Austausch von „Probier-Bier“ angeregt, haben wir heute nach Feierabend gemeinsam eine Blindverkostung gemacht.

Vorbereitung

Zunächst überlegte ich mir, welche Biere denn geeignet wären: 4 verschiedene Biere würden wir schon schaffen; sie sollten einer gemeinsamen oder doch ähnlichen Sorten angehören, damit eine gewisse Vergleichbarkeit besteht. Es sollten natürlich nur gute Biere sein, aber keine ganz außergewöhnliche Sorte, sonst besteht die Gefahr, dass sie dem einen oder anderen einfach gar nicht schmeckt. Ich entschied mich daher für Märzen und Export, das ist nicht ganz so „gewöhnlich“ wie ein Helles, aber doch genauso trinkbar und gefällig. Eine erste Marke war dann natürlich auch schon klar, mein Lieblingsbier, das Märzen der Brauerei Strauß. Und auch das zweite Märzen fand sich von selbst, nämlich das Spezial der Ammerndorfer Brauerei, so fränkisch, so klasse, dass ich es durchaus als den besten Vertreter seiner Art bezeichnen würde. Diese beiden Biere sind allerdings für die Kollegen in München nicht so einfach erhältlich, daher sollten sich dazu noch den Teilnehmern bekannte und in München verbreitete Marken gesellen: Augustiner Edelstoff und Tegernseer Spezial.

Die Flaschen wurden mit neutralem Blog-ums-Bier-Papier verpackt, alle Bierkapseln sorgfältig überklebt und morgens in den Kühlschrank gelegt.

Zum Glück haben wir in unserer Büroküche ausreichend viele gleichartige Trinkgläser, nicht ganz perfekt zum Verkosten, aber doch geeignet. Wasser und ein bisschen trockenes Knäckebrot, um den Gaumen zwischendurch zu neutralisieren, das alles in einen Besprechungsraum geschleppt und dabei ein bisschen wichtig geguckt 😉 …

Durchführung

Jeder Platz wurde mit einem DINA3-Bogen mit einer Bewertungstabelle gedeckt, auf dem 4 Spalten für die Biere zu finden sind. Während ich das erste Bier öffnete, einschenkte und die Gläser herum gingen, gab ich den Kollegen ein paar Informationen zu die beiden Sorten, die sie erwarteten. Das zweite Bier wurde begleitet von Tipps zur Sensorik, besonders hinsichtlich der Aspekte, auf die man achten sollte, und wie man am ehesten zu den passenden Begriffen für ihre Beschreibung kommt. Auch das dritte und vierte Bier habe ich gleich mit ausgeschenkt und verteilt. Nun ging also ein Gucken und Schnüffeln und Schlürfen und Murmeln durch den Raum; manche fanden gleich eine Meinung, andere dachten lange nach…

Schließlich waren alle sehr gespannt auf die Auflösung. Am Füllstand der Gläser konnte man durchaus schon Favoriten erkennen.

Ergebnis

Reihum gab erst mal jeder seinen Eindruck und die Rangfolge zu den 4 Bieren zum Besten, bevor ich die Verpackung entfernte und dabei doch einige Überraschungen verursachte:

1. Platz

war ganz eindeutig das Ammerndörfer Spezial! Seine Vielschichtigkeit, geschmackliche Tiefe und Vielfalt, gekrönt von einer geschmeidigen Süffigkeit, verblüfften alle – „dass ein Bier SO schmecken kann“!

2. Platz

bei den meisten Kollegen war das Strauß-Märzen. Es ist „einfacher“, unkomplizierter, und damit auch für mehr Gelegenheiten passend, trotzdem auch voller Geschmackserlebnis.

3. Platz

dann schon mit Abstand erreichte das Tegernseer Spezial. Alle kannten es, mochten es auch immer gern, aber heute haben sie noch interessantere Gaumeneindrücke gemacht. Als Biergartenbier und Durstlöscher jedoch wird es einstimmig weiterhin geschätzt.

4. Platz

blieb dann dem Augustiner Edelstoff. Auch dieses Bier war bekannt und bisher gern getrunken, aber heute, in diesem Vergleich, empfanden die meisten doch das Geschmackserlebnis zu eindimensional.

Fazit

Es hat uns allen richtig Spaß gemacht, und wir haben alle miteinander etwas Neues entdeckt. Der Vorbereitungsaufwand hält sich in Grenzen, und da man über Geschmack nicht streiten kann, kann auch jeder seinen Eindruck einbringen.

Ich kann es jedem Bier-Interessierten nur anraten, so etwas im Freundeskreis mal auszuprobieren!

Über benhur

Ich stamme aus dem schönen Altmühltal, wo auch mein Lieblingsbier herstammt (das Wettelsheimer Strauss) und meine Lieblingssorte Märzen verbreitet ist. Mittel- und Centralfranken (Nürnberg) ist biertechnisch auch mein Schwerpunkt, die Zeit im Münchner "Exil" hat aber auch ihre Spuren hinterlassen.

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