Bernhard Hecht hat schon wieder rumprobiert: Diesmal ein naturtrübes Pale Lager, kaltverhopft mit Nelson Sauvin und Huell Melon. Da sind wir aber mal gespannt!
Beim Öffnen der Flasche verwundert schon der fehlende Druck („Plopp“); das für ein „Helles“ viel zu dunkle Bier rutscht fast schaumlos ins Glas. Enttäuschend! Der Geruch ist dumpf, fast muffig; aber der Hopfen will trotzdem nach vorne. Die Melone ist deutlich zu riechen und -jetzt darf ich endlich trinken- auch zu schmecken. Da das Bier kaum Kohlensäure hat, liegt es ohne zu perlen im Glas und ist auch nicht sehr spritzig im Körper (des Bieres, nicht des Trinkers…;-). Jetzt muss ich es erst mal stehen lassen, vielleicht war es ja direkt aus dem Kühlschrank (8 Grad) einfach zu kalt…. Eine halbe Stunde später will dieses Bier immer noch nicht zu mir sprechen. Irgend was passt hier nicht. Die starken Fruchtnoten verlangen einfach nach einem leichten, spritzigen Körper, wie das etwa beim Schneider TapX (allerdings ein obergäriger Weizenbock) hervorragend gelungen ist. Dafür ist dieses Pale Lager zu schal. Vielleicht ist ja die zweite Abfüllung vom Januar (das Test-Bier war noch kurz vor Weihnachten in die Flaschen gepresst) besser? Aber das ist halt das Schöne an handwerklichen Brauereien, dass kein Bier so wie das andere schmeckt; im Guten wie im Schlechten. Ich freu mich schon auf den nächsten Versuch!
Heute konnte ich auch das neue Pale Melon verkosten. Ja, die Farbe ist viel zu schön rot-orange für ein Lager. Schaum ist schon schön da, läuft wunderbar am Glas entlang, hält aber nicht sehr lange. Und der Duft! Ganz stark nach Mandarine und exotischer Frucht. Der Antrunk ist auch stark von den Früchten geprägt, aber dann fehlt irgendwie der Körper, das Bier bzw. sein Aroma verschwindet mit einem leichten Hauch von Mandarinen und den Melonen einfach aus dem Gaumen. Das ist definitiv ein Bier für Augen und Nase. Ob das an der untergärigen Brauweise liegt? die anderen Nelson- und Huell Melon-Biere, die ich kenne, waren ja obergärige… Aber eigentlich fehlt vor allem das Malz, das sollte dem wunderbaren Hopfen einfach ein wenig Rückhalt und Grundlage geben, dann wäre dieses Bier perfekt.